Skip to main content

Unser Recap zum OMR Festival 2023

12. Mai 2023

Was mit Spannung erwartet wurde, ist jetzt schon wieder vorbei: Das OMR Festival hat auch 2023 die Digital- und Marketingszene wieder für zwei Tage an einem Ort versammelt und mit 70.000 Besuchenden seinen Rekord vom Vorjahr gehalten. Von Branchen-Expert:innen und Entscheider:innen über bekannte Persönlichkeiten bis hin zu einer Vielzahl an Musik-Acts war für jede Menge Programm auf den diversen Bühnen gesorgt, während sich in den Expo-Hallen die Ausstellenden darum bemüht haben, aus der Masse hervorzustechen und möglichst viele Besuchenden anzulocken.

Unsere Masterclass

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Unsere Masterclass am 10. Mai 2023 von 12:45Uhr

Auch wir waren mit dabei und haben mit unserer Masterclass zum Thema Offpage SEO, Guided Tours rund um Search Marketing sowie einem Gemeinschaftsstand als Treffpunkt viele Möglichkeiten geboten, unsere Expert:innen zu treffen und sich auszutauschen. Natürlich haben wir die Zeit ebenso für unsere persönliche Weiterbildung genutzt und entsprechend viele verschiedene Programmpunkte mitgenommen. Die wichtigsten Learnings, die wir aus den Vorträgen mitnehmen konnten, teilen wir nachfolgend mit euch.

Content Creation Guided Tour

Zusammenfassung von Katharina H. & Therese O. Der Fokus der Content Creation Guided Tour lag auf kreativen Content Ideen in Kombination mit Sport- und Lifestyle-Marketing und wurde von Christoph Hörmann, Gründer von Champions & Friends moderiert. Die Teilnehmenden haben hier nicht nur Insights in Hinblick auf interessante Konzepte und Ideen für die organische Reichweite mitnehmen können, sondern gleichzeitig auch noch einen Teil des Festivalgeländes erkundet und Einblicke von Fernsehmoderatorin Amelie Stiefvatter, Content Creator Marius Quast und Retresco CEO Johannes Sommer erhalten. Die wichtigsten Learnings dieser Guided Tour zusammengefasst:

  • Longform-Videos auf YouTube eignen sich vor allem für Suchmaschinen und können aufgrund ihrer Beschreibung bei Google & Co. gefunden werden
  • Bei der Beschreibung ist es daher sinnvoll, die wichtigste Keywords einzubauen
  • Selbst wenn auf YouTube nicht viele Menschen nach Hashtags suchen, kann es sich lohnen, welche zu verwenden
  • Shortform-Videos sollte nicht nur als YouTube Shorts hochgeladen werden, sondern auch auf Instagram und TikTok
  • Tipp: Beim Content am besten auf eine Nische (z. B. Skifahren) konzentrieren und diese ausbauen
  • Aus einem Longform-Video lassen sich oft mehrere Shorts machen à B. ein langes Video über Skifahren und dann zwei Shorts über kleine Skiunfälle, die in dem Video vorkommen
  • Generative AI ist noch nicht bereit für die Erstellung wirklich guter Videos
  • Das Erstellen von Bildern aus Text bietet bereits jetzt schon erstaunliche Möglichkeiten
  • Beispiel für Nutzung von AI-generiertem Content:
    • Erstellen von Spielerprofilen, die nach jedem Spiel mit Blick auf die Statistik automatisch aktualisiert werden
    • Erstellen von Videozusammenschnitten der wichtigsten Szenen > AI kann anhand der Intonation der Kommentaror:innen-Stimme erkennen, was wichtige Spielszenen waren und schneidet diese zusammen (wird noch nicht aktiv genutzt, funktioniert aber schon erstaunlich gut)


Abb. 1 & 2: Content Creator Marius Quast (Bild links) und Retresco CEO Johannes Sommer (Bild rechts) teilen ihre Insights im Rahmen der Content Creation Guided Tour

5 psychologische Hacks für Euer Social-Media-Marketing

Zusammenfassung von Katharina H. Mawave-Gründer Jason Modemann ist in seinem Vortrag auf der Yellow Stage auf die wichtigsten Psychologie-Hacks im Social Media Marketing eingegangen, die einen der effektivsten Hebel darstellen, um nachhaltig zu Kund:innen durchzudringen und ihr Verhalten sowohl zu verstehen als auch vorherzusagen. Denn: Nur wer versteht, wie die Zielgruppe tickt und welche unterbewussten Einflüsse auf eine Kaufentscheidung wirken, kann diese für sich gewinnen.

  • 90% der Entscheidungen werden unterbewusst getroffen
  1. Hack: Social Proof
  • Unser Herdentrieb wird aktiviert; wir neigen dazu, das zu tun, was andere Menschen in unserem Umfeld tun
  • Influencer:innen und User Generated Content eignen sich hier gut
  • Je ähnlicher die Creator:innen der Zielgruppe sind, desto stärker zeigt der Social Proof Wirkung
  1. Hack: Carpenter Effekt
  • Produkte oder Dienstleistung in der Anwendung zeigen: Wie löst es Probleme? Wie löst es Emotionen aus?
  • Ziel: Das Verlangen zu steigern, das Produkt auch ausprobieren zu wollen
  • Hier sollte man vor allem kreativer und bildlicher werden; Formulierungen wie „Mach den ersten Schritt“, „Nimm dein Glück selbst in die Hand“
  1. Hack: Mental Accounting
  • Menschen teilen (finanzielle) Transaktionen in mentale Konten ein und kategorisieren diese; so legen wir uns bspw. für mentale Konten wie Urlaub, Abendessen oder Freizeitplanung ein bestimmtes Budget zurecht
  • Verschiedene mentale Konten der Zielgruppe ansprechen: Ein Proteinshake kann z. B. als Lebensmittel, Gesundheitsbooster und Sport-Supplement oder als Lifestyle-Erlebnis dargestellt werden à wo ist noch Budget im mentalen Konto übrig?
  1. Hack: Endowment Effekt
  • Menschen wollen nicht verlieren, was sie besitzen und überschätzen den Wert besonders, wenn sie etwas schon lange besitzen
  • Auch der Fast-Besitz ist für Nutzende wertvoll, daher muss das Besitzgefühl bei der Zielgruppe ausgelöst werden
  • Hier eignen sich u.a. POV-Videos oder Virtual Try Ons
  • Emotionen rund um Verlust und Besitz spielen eine wichtige Rolle
  1. Hack: Ikea Effekt
  • Menschen schätzen Dinge mehr, wenn sie diese selbst erschaffen haben; selbst etwas zu tun erhöht die Kaufkraft
  • Je höher der Eigenanteil an Leistung, desto höher ist der Wert für uns
  • Entlang der Customer Journey immer wieder Erlebnisse für die Nutzenden schaffen
  • Hier eignen sich z. B. eine Beratung über WhatsApp, bei der Nutzende einen Fragenkatalog durchlaufen, dabei mit der Marke interagieren und am Ende das passende Produkt vorgeschlagen bekommen


Abb. 3: Jason Modemann auf der Yellow Stage

Level Up with AI: Wie Content AI deinen Content und dich auf das nächste Level bringt

Zusammenfassung von Katharina H. In dieser Masterclass haben Virtual Identity-Vorstand Timo Mayer und Storyblok VP of Marketing Thomas Peham einen Überblick über die Entwicklung und aktuelle Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz im Content-Bereich gegeben. Anhand eines Live-Experiments, in das auch alle Teilnehmenden eingebunden wurden, haben die beiden Referenten zudem aufgezeigt, was alles mit Hilfe von KI in kürzester Zeit möglich ist und wo diese noch an ihre Grenzen stößt.

  • Künstliche Intelligenz ist ein Teilgebiet der Informatik und umfasst alle Anstrengungen, deren Ziel es ist, Maschinen intelligenter zu machen
  • Content AI ≠ Generative AI: Generative AI ist ein Teilbereich von Content AI, der sich mit dem Bereich der Content Erstellung auseinandersetzt, während Content AI als Überbegriff fungiert
  • Der aktuelle AI-Hype ist nicht der erste; bereits 1960 wurden neuronale Netze erforscht und entwickelt; die Basistechnologie für AI wurde in den 60er-80er Jahren erschaffen
  • 90 % der US-amerikanischen Konsument:innen fühlen sich von personalisiertem Content angesprochen
  • Bereits 84 % der Marketer arbeiten mit AI, im Jahr 2018 waren es noch 29 %
  • Zukunft von AI im Content Marketing: Menschen haben mehr Zeit für die Ideenentwicklung, Research und Distribution, da die Erstellung von Content durch AI schneller umgesetzt werden kann – aktuell wenden Menschen noch den Großteil ihrer Zeit für die Erstellung auf
  • Das bedeutet: Die kreativsten Ideen gewinnen am Ende
  • Wir sollten uns von der AI assistieren und nicht ersetzen lassen – dadurch werden wir zu performanteren Marketern


Abb. 4: Virtual Identity-Vorstand Timo Mayer und Storyblok VP of Marketing Thomas Peham zu Beginn ihrer Masterclass

KI-Tools für Kampagnen-Erstellung und Effizienzsteigerung

Zusammenfassung von Christina H. In seinem Vortrag zeigt Tool-Spezialist Jens Polomski anhand eines Beispiels, wie KI verschiedene Prozesse im Marketing kreativer und effizienter machen kann. Mithilfe zahlreicher KI-Tools entwickelt er die Kaffeemarke „EnergizeMe – Kaffee zur Energie- und Konzentrationssteigerung“, betreibt Brand-Building, erstellt Kampagnen und kreative Formate fürs Content Marketing – von Testimonial-Bildern, auf denen Einstein und Obama EnergizeMe trinken bis hin zum hin zum Trailer für einen KI-generierten Podcast aus synthetischen Stimmen. Tool-Beispiele und Jens’ Fazit:

  • AutoGPT: basiert auf GPT-4, ist in der Lage, anhand einer Zielvorgabe eigenständig Unteraufgaben zu erstellen, diese zu priorisieren und auszuführen. Fazit: Idee hat viel Potenzial, aktuell allerdings noch fehlerbehaftet.
  • ChatGPT: verwendet für Brand-Vorschläge, aus denen die Marke EnergizeMe hervorging, außerdem für Texte für Imagefilm, Skalierung der Content-Produktion mithilfe von Google Sheets, Schreiben von AdCopy und Coding (HTML, CSS, Javascript). Fazit: KI-Texte nicht einfach übernehmen, sondern mit ChatGPT bestimmte Aufgaben effizienter ausführen, um anschließend mehr Zeit in die Qualität der Inhalte stecken zu können .
  • Midjourney: für Logo-Entwicklung und Entwürfe von Landingpages (Schriftzüge mithilfe von Canva erstellt, weil KI-Bildtools noch nicht so stark in der Erstellung von Text-Elementen sind), Produktbilder und Creatives, Bebilderung von Testimonials und Zielgruppen. Fazit: Liefert hohe Qualität und sehr kreative Ideen.
  • Memecam.io: zur Erstellung von Memes (Bild und Text)
  • Miro AI Beta: zur Visualisierung eines Go-to-market-Plans. Fazit: Mindmap gibt erste Schritte für die Umsetzung an die Hand und lässt sich beliebig verfeinern.
  • Mixo.io: zur Erstellung einer Website. Fazit: geringer Aufwand, Ergebnis aber nur für sehr grobe Entwürfe bzw. die MVP-Phase nutzbar.
  • Elevenlabs: Entwicklung einer Brand Voice (in Kombination mit Colossyan für das Video zur Brand Voice), Stimme kommt auch in einem Trailer für einen KI-generierten Podcast und in einem mit Runwayml.com erstellten Imagefilm zum Einsatz. Fazit: schnelle Entwicklung einer Brand Voice möglich und relativ natürlicher Klang. Text-to-video hat bisher noch fragwürdige Qualität, dennoch beeindruckend und viel Potenzial.
  • Aiva.ai: Musik für den Imagefilm

Abschließend bewertet Jens Polomski die Möglichkeiten, die KI heute bietet: Im Marketing eröffnet sie neue Wege, Ideen nicht nur runterzuschreiben, sondern auch bereits zu visualisieren und so eine bessere Grundlage für die Arbeit an Kampagnen & Co. zu liefern. Denjenigen, die ihren Job von KI bedroht sehen, gibt er an die Hand: „AI won’t take your job, a human with AI will.“ Die frühzeitige Beschäftigung mit dem Thema ist deshalb aus seiner Sicht essenziell. Seine drei Tipps für die Zuhörenden:

  1. Keine Angst vor KI!
  2. Nutzt KI als Werkzeug!
  3. Bleibt neugierig!

Masterclass Lichtblick “Maximaler Impact, minimaler Fußabdruck”

Zusammenfassung von Therese O. Ann-Christin Lehmann, Florian Schaar, David Kettner und Philipp von Hilgers sprachen über den Anteil von Werbung an den weltweiten CO2 Emissionen und wie man diesen reduzieren kann, um trotzdem mit gutem Gewissen und mit Blick auf CSRD für sein Unternehmen Werbung schalten zu können.

  • Ansatz von Lichtblick, nicht mehr nur Anbieter von ökologisch erzeugter Energie zu sein, sondern Lösungsanbieter für ein klimaneutrales Leben.
  • Ziel des Unternehmens bis 2035 klimaneutral zu sein.
  • Seit diesem Jahr gilt EU weit die Corporate Sustainability Reporting-Direktive: Verpflichtung von großen Unternehmen, Informationen über ihre Nachhaltigkeit offenzulegen.
  • Online-Werbung ist für 1% der weltweiten CO2 Emissionen verantwortlich
  • 1 Million Digital Ad Impressions erzeugen 1 Tonne Co2
  • Es wurden verschiedene Ansätze vorgestellt, wie man generell als Werbetreibender den Impact von Werbung aufs Klima reduzieren kann:
    • angefangen bei den Werbeformaten > Werbung in Printmedien ist am klimaschädlichsten, Digital Out of Home Werbung ist am klimafreundlichsten, Online Bewegtbild und Online Display liegen im Mittelfeld
    • bis zu den Produktionsbedingungen > lokale Settings, statt Übersee, fleischloses Catering, Ökostrom etc.)
  • Takeaway: Bewusstsein für den Impact von (Digitaler) Werbung schärfen. Auch schon mit kleinen Schritten ist viel möglich


Abb. 5: Die Masterclass von LichtBlick

State of the German Internet

Zusammenfassung von Nadine M. Winner & Loser der Digital-Branche präsentiert von Philipp Westermeyer Winners:

  • Sport Streaming – Die Rechte für Sport-Streaming werden immer populärer und Konzerne wie Apple, Amazon oder YouTube geben mehrere Milliarden $ pro Jahr dafür aus
  • Promt Engineer – Die neue Berufsform ist gefragt wie nie zu vor und wird in Zukunft noch weiter an Relevanz gewinnen. Unternehmen suchen verstärkt nach Mitarbeitenden mit den Skills effektive Anweisungen (Prompts) für KI-Systeme wie z.B. Chat GPT zu schreiben.
  • Climate Tech – 25% des Venture Capitals 2022 floss in Unternehmen aus dem Bereich klimafreundliche Technologien.
  • EU Regulation – Funktioniert bereits besser, als es von außen wahrgenommen wird. Dazu wird Scott Galloway zitiert: „The regulation that the EU has passed has exponentially more teeth, has more meaning, is more elegant than anything that has happened In the US.”
  • YouTube Audience – Die Videos von
    MrBeast
    erreichen knapp 1% der Weltbevölkerung. Pro Video-Minute werden dafür knapp 80.000€ ausgegeben (zum Vergleich eine Folge Bergdoktor kostet 5.000€ pro Minute).
  • Social Media – Früher gab es mehr Content von Freunden und Familie, heute bekommt man hauptsächlich professionellen Content von Marken, Medien oder Content Creators angezeigt.

Losers:

  • Live at Tech Companies – Der Gürtel wird auch hier enger geschnallt und die Jahre des Überflusses und den opulenten Mitarbeitenden-Benefits sind vorbei.
  • Metaverse – Ein von der EU organisiertes Metaverse Event für 400.000€ hat nur wenige Menschen erreicht. Die Metaverse Plattformen wie
    horizon Worlds
    oder
    the Sandbox
    haben nur 200k monatliche User:innen (im Vergleich zu Social Media Plattformen verschwindend gering).
  • Logos – Früher waren Logos kreativer und individueller, aktuell sehen viele Logos sehr uniform und langweilig aus
  • Social Media – Früher viel Content von Familie und Freund:innen, heute bekommt man fast nur professionellen Content von Medien, Marken oder Content Creator:innen angezeigt.

Wie wird das Unternehmen zu einer echten Brand? Charge your brand mit

  • Kunst & Kultur – Unternehmensgründer Würth (Schrauben Hersteller) hat eine eigene Kunstgallerie.
  • Purpose – 57% der Umfrageteilnehmenden gaben an, dass Purpose eine entscheidende Rolle bei ihrer Kaufentscheidung spielt. Airbnb hat Unterkünfte für Geflüchtete aus der Ukraine bezahlt.

Quick Wins

  • Upper Funnel SEO – Informational/Ratgeber Content (vor der Kaufentscheidung). Beispiel DM „Hexe Halloween schminken“
  • Bing – Traffic von Bing ist conversionstark Beispiel Keyword „Online Marketing Schulung“ CPC Bing 0,97€ bei Google liegt der CPC bei über 2€
  • Whatsapp Newsletter – Beispiele von erfolgreichem Einsatz Blackroll 18% purchase rate, oatsome 50% purchase rate, snocks über 2Mio.€ revenue

Zusammenfassung

  • Nutze Short Video Format für deine Brand
  • Lade deine Brand auf mit Kunst/Kultur und Purpose
  • Nutze die drei Quickwins (Upper Funnel SEO, Bing, Whatsapp Newsletter)


Abb. 6: SEO wurde im Rahmen des Vortrags „State of the German Internet“ als einer der Quick Wins genannt
Input von Roland Eisenbrand Short Video (Tik Tok) Strategie Herausforderung: Die Aufmerksamkeitsspanne für ein einzelnes Video liegt nur bei 0,4 Sekunden

  1. UEC Content Unhinged (freidrehend, verrückt, humorvoll) Entertainment Content Beispiel: Duolingo (humorvolle Videos max. 10 Sekunden lang)
  2. Snippification Aus einem längeren Video mehrere kleine Video Snippets generieren.
  3. Spray & Pray – Viel hilft viel Viele Partner-Accounts, die mindestens ein Video am Tag posten

Zusammenfassung von Laura T. R. Eisenbrand hat sich ein Trend herausgesucht, der seiner Meinung nach, das aktuell spannendste Format im Marketing ist, welches man in Zukunft auf jeden Fall noch sehr viel Beachtung schenken soll. Eine Statistik, die er als “Beweis” oder viel mehr als Untermauerung seiner Theorie mitgebracht hat, zeigt, wo die Deutschen im Durchschnitt ihre Zeit im Monat verbringen. Klarer Gewinner ist hier TikTok (23,5 h!) – und das Kernformat von TikTok ist genau das, worum es in dem Vortrag geht. Bei dem Wort “Format” wurde es für mich als Digital PR Managerin sehr spannend, da wir immer auf der Suche sind, neue Formate in unsere tägliche Arbeit mit einfließen zu lassen. Vor Kurzem habe ich teamintern eine Schulung zum Thema Digital PR Formate gehalten, in der wir ebenfalls auf das von R. Eisenbrand benannte Format gestoßen sind, wir diesem aber deutlich weniger Gewichtung zugesprochen haben. Es geht um die Short Videos. Was sind solche Short Videos? Bekannt aus den Plattformen TikTok, aus den Stories bei Instagram und Facebook, aus den Status von WhatsApp. Bekannt aus Snapchat und seit neuestem auch auf YouTube (YouTube Shorts) und Spotify (Discovery Feed) zu sehen. Irgendwie ja schon ein Hinweis, wenn es eine Plattform damit geschafft und alle anderen nachziehen, dass dieses Format sehr spannend sein muss. In seinem Vortrag gab er erstmal einen kurzen Einblick zu diesem Format. Die Aufmerksamkeitsspanne der User:innen liegt mittlerweile nur noch bei 0,4 Sekunden – und daher ist TikTok stolz darauf, dass User:innen die Videos auf ihrer Plattform ganze 3 Sekunden im Durchschnitt anschauen. Es ist also eher schwierig, die Aufmerksamkeit der User:innen zu gewinnen und diese weiter in den Bann zu ziehen – und dennoch ist dieses Format extrem erfolgreich. Hier kam mir der Gedanke, ob wir unseren Kund:innen innerhalb einer Kampagnenproduktion nicht auch solche Short Videos erstellen sollten. Wir erstellen bereits Grafiken und mithilfe von KI (wie aus anderen Vorträgen gelernt) lassen sich heute ziemlich einfach und schnell auch solche Videos erstellen. Aber worauf sollten wir achten, wenn wir solche Videos erstellen? Wie erstellt man Videos, die potenziell viral gehen? Hier hat R. Eisenbrand 3 Strategien aufgestellt, die er zusammen mit seinem Team entwickelt hat. Die erste Strategie nennt er UEC (Unhinged Entertainment Content; ungelenke Unterhaltungsinhalte). Im Grunde ging es darum, dass man sich manchmal einfach nur trauen muss. Es gibt keine dummen oder zu verrückten Ideen. Es sind meist die einfachen, ungefilterten Ideen, die trenden. Etwas schwierig bei uns im Daily Business umzusetzen, da wir immer auch unsere Kund:innen und deren CI im Hinterkopf behalten müssen, trotzdem sollten wir hier vielleicht auch öfter mal in die Kommunikation gehen und mutige Ideen zumindest vorstellen. Strategie 2 umfasst Snippification, also das Portionieren von Content. Sein Beispiel war hier eine erfolgreiche YouTube Marke, die ihre Inhalte verkürzt und in mehreren Teilen auf TikTok erneut veröffentlicht hat und damit sehr viel mehr Views erzielen konnte. Hier sehe ich allerdings noch keine richtige Idee, wie wir das für unser Team verwenden können. Strategie 3: Spray & Pray. Eine Theorie, die wir definitiv auch ausprobieren sollten. Hier ging es darum, dass man manchmal auch einfach hoffen muss und auch Inhalte öfter und mehrmals raussenden kann. Quasi: Viel hilft viel. Ein konkretes Beispiel für die Umsetzung war zum Beispiel, dass es nicht immer nur einen Account für eine Brand in den Kanälen geben muss, sondern wenn man bspw. viele Filialen betreibt, dann kann es sich lohnen, diesen auch freie Hand zu lassen und ein eigenes Konzept aufzustellen. Am Ende hat man somit nicht mehr nur einen Versender der Werbung, sondern x viele von x Accounts, aber immer mit einer Brand.

Future of Search

Zusammenfassung von Kevin K.

  • Werden Suchmaschinen in Zukunft chatgetrieben sein? – Diese These hat der Gründer von You.com in seinem Vortrag aufgestellt
  • Als SEOs stellen wir uns die Frage, wie sucht die Zielgruppe? Was gibt sie ein? Welche organische Touchpoints kann es mit der Webseite geben?
  • Selten versetzen wir uns wirklich in die Suchenden hinein: „Was muss ich eingeben, damit ich finde, was ich wirklich suche“
  • Genau da setzt die konversationale Suche an, dadurch, dass ich der Suchmaschine mitteilen kann, was ich mir vorstelle oder welche ich mir statt den erhaltenen Ergebnissen vorgestellt habe

Zeitalter der Effizienz – Pip Klöckner

Zusammenfassung von Kevin K.

  • Während die Effizienz zunimmt, erleben wir einen Rückgang in der gesamtwirtschaftlichen Produktivität.
  • Im Big Tech Sektor wird deutlich, dass das Umsatzwachstum nicht mehr parallel zur Mitarbeitendenzahl steigt, wie es in den vergangenen sechs Jahren der Fall war.
  • Dies impliziert, dass der Bruttoertrag pro Mitarbeiter:in auf einem Plateau angelangt ist und tendenziell sogar zu sinken droht.
  • Laut einer Untersuchung von Accenture hat Künstliche Intelligenz (KI) das Potenzial, die Arbeitsproduktivität immens zu steigern.
  • Allerdings sind die Gewinne, die aus der KI generiert werden, ungleich verteilt. Trotz der Tatsache, dass die USA nahezu viermal so viel Kapital investieren wie China (zweitplatziert mit 13,41 Milliarden US-Dollar), macht China mit 7 Billionen US-Dollar doppelt so viel Profit.
  • Ein Drittel der Wissenschaftler:innen ist der Überzeugung, dass KI zu einer Katastrophe führen könnte.
  • Large Language Models (LLM) entwickeln sich exponentiell.
  • Mitarbeitende mit durchschnittlichen Fähigkeiten verlieren an Bedeutung, während Fachexpert:innen vorerst unersetzbar bleiben.
  • Es ist nicht die KI, die Menschen ihre Arbeit wegnimmt, sondern jemand, der sie einsetzt.
  • „Kreative“ Menschen werden entweder zu „Prompt-Engineers“ oder sie verlieren ihre Arbeit.
  • Unmittelbare Risiken umfassen eine Content-Explosion, maximale Ablenkung, extreme Vertrauenskrisen, Ungleichheit und gesellschaftliche Spaltung, Verlust von Heterogenität und zunehmende Polarisierung.
  • Multivariate Tests verdrängen A/B-Tests.
  • Im Marketing könnten sich folgende Veränderungen ergeben: „Superhumans“ sind in der Lage, cross-funktional zu arbeiten (Design, Data Science, Texter, Rechtsabteilung).
  • Nicht skalierbare Aufgaben werden skalierbar (wie 1:1 Instant Messaging, WhatsApp, individuelles Onboarding).
  • Flaschenhälse wie AdCreation, Data Science und Entwicklungszeit verschwinden, die Produktivität steigt. Neue Engpässe, wie Daten und Traffic, treten auf.
  • Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sinken, während die Ausgaben für Vertrieb und Marketing steigen, um kritische Skaleneffekte zu erreichen.
  • Arbeitnehmende haben einen Co-Piloten für wiederkehrende Aufgaben (einen digitalen Praktikanten).
  • Das Nichtverwenden eines solchen Co-Piloten wird in zwei bis drei Jahren dem Schreiben eines handgeschriebenen Briefes gleichkommen.
  • Individuelle oder persönliche Agenten sind noch zu teuer, Unternehmensagenten sind hingegen wahrscheinlicher.
  • Weiterbildung und Bildung könnten zu 1:1-Unterricht wechseln, der besser als der Durchschnittslehrer ist.
  • Jeder wird potenziell zum Hacker, aber einfache Penetrationstests werden auch billiger.
  • Menschen bleiben vorerst vielseitiger und überlegen, aber die meisten Jobs nutzen das nicht aus.
  • Start-ups werden noch agiler, während große Unternehmen relativ träge

Carmushka, MontanaBlack und Gercollecter

Zusammenfassung von Tertius W. Neben Größen der Digitalen Wirtschaft waren auch viele Creator:innen und Influencer:innen auf der OMR. Darunter gleich einige der bekanntesten, wie MontanaBlack, der als erfolgreichster Deutscher Streamer gilt. In Gesprächen – unter anderem mit dem sympathischen und eloquenten Host Kai Pflaume – haben die Creator:innen Einblicke in ihren Alltag gegeben. Oftmals werden Influencer:innen belächelt, da sie ja angeblich nicht richtig arbeiten. Dies hat besonders Carmushka unter Tränen der Aufregung widerlegt. Sie säße zwar hauptberuflich auf der Couch vor dem Handy, aber dort erledigt sie quasi alle Aufgaben mehrerer Geschäftsfelder. So werden gleichermaßen Briefings gelesen, die Community gemanaged, mit Partnern und Managern Strategien ausgearbeitet, Projekte wie Kleidung und Adventskalender werden entworfen und umgesetzt und vieles mehr. Letztendlich lässt sich mitnehmen, dass Influencer:innen-Leben keine Raketenwissenschaften sind. Dennoch ist es nicht zu unterschätzen, wie viel Aufwand und auch Verzweiflung dahinter steckt, wenn Menschen zu Marken werden. Sich selbst als eigene Brand zu etablieren ist schwer, aber die Möglichkeiten dafür haben alle und wenn man es konzentriert durchzieht, können daraus Umsätze im Millionenbereich entstehen.
Abb. 7: MontanaBlack im Gespräch mit Kai Pflaume

Sascha Lobo “Durch Deutschland muss ein KI Ruck gehen”

Zusammenfassung von Wiebke U. Sascha Lobo war einer der ersten Speaker auf der großen Conference Stage. Er eröffnete die Konferenz mit einem Beitrag zur gegenwärtigen Situation zu KI in Deutschland. In Deutschland gibt es aktuell eine schlechte Infrastruktur, siehe die allgemeine Internet-Verfügbarkeit. Er skizzierte ein besorgniserregendes Bild. Wir, die “Kommunikationselite” müssen dafür sorgen, dass wir den Anschluss nicht verpassen. Wir müssen die Menschen überzeugen, die aktuell (noch) keine Ahnung haben, weil sie nicht innovativ genug denken. Die KI Entwicklung verglich Lobo mit dem “iPhone Moment”. Damals war das auch etwas Neues und heute sind Smartphones omnipräsent und nicht mehr wegzudenken. Das Publikum schickte er mit einem klaren Auftrag nach Hause. Deutschland sei grundsätzlich ein reiches Land. Die Transformation durch KI muss daher die Frage beantworten, wie Deutschland ein reiches Land bleiben kann. Seine Antwort: Nur wenn die KI Transformation gelingt, kann Deutschland diesen Status behalten. Deutschland hat lange nichts getan. Unternehmen stehen kaum unter Druck, etwas zu tun. Die KI wird jedoch bald in alle Bereiche eingreifen (Wirtschaft, Bildung etc.). Sei es als Lebensretter-Hilfsmittel für Bademeister:innen (schützt Menschen vor dem Ertrinken) oder als Mittel um Krankheiten ganz ohne Medikamente zu heilen, woran Google aktuell mithilfe von reinen Datenströmen arbeitet (Daten statt Medikamente, beispielsweise den weiblichen Zyklus analysieren). Die Entwicklung geht hin zu KI als Personal Assistant, nicht zuletzt mit dem neuen Auto GPT. KI steht dabei für “Lernende Mustererkennung auf Speed” (Zitat von Stephen Wolfram). Ähnlich wie unser Gehirn arbeitet das System nach dem System: Welches Wort ist wahrscheinlich das nächste sinnvolle. Lobos Aufforderung lautete, dass wir an Debatten teilnehmen sollen. Das heißt, wir sollen uns einmischen. Folgende Aspekte hebt er hervor: Investitionen: Geld ist notwendig für technische Innovationen. Finanzielle Ausgaben für Entwicklungen notwendig (vgl. Facebook und Telekom. Facebook hat in letzten Jahren deutlich mehr in Fortschritt und Innovation investiert als die Telekom). In Deutschland wird wenig ausgegeben (Weder Staat noch viele Unternehmen wollen in Zukunft investieren). Dabei ist auch ein neues Mindset notwendig. Wir, die Kommunikationsexpert:innen, müssen dieses vermitteln und kommunizieren/forcieren.   Bildung: In China ist KI Thema in der Schule. Deutschland hinkt hier deutlich hinterher. Mut: Mut gegen Mahnwesen (Problem Datenschutz) sowie unternehmerischer Mut sind angebracht. Wir müssen die KI Transformation in die Unternehmen bringen. Bspw. Social Media Aufschwung. Vor einigen Jahren gab es noch kein Social Media. Mittlerweile haben die meisten großen und kleinen Firmen eine eigene Social Media Abteilung oder zumindest Position.
Abb. 8: Sascha Lobo auf der Conference Stage

Masterclass: From Traditional Manufacturing Industry to Digital Gold in B2B – The medias Touch at Schaeffler

Zusammenfassung von Christina H. medias ist die Online-Wissensdatenbank und der digitale Produktkatalog des Automobil- und Industriezulieferers Schaeffler. medias wurde ab 2018 entwickelt mit dem Ziel, einen „One Stop Shop“ für die Branche zu kreieren. In der Masterclass zeigten Projektverantwortliche von Schaeffler (Oliver Thiele, Head of medias team und Stefan Klotzbuecher, Head of Digital Customer Platform and PIM) gemeinsam mit beteiligten Beratern von Deloitte Digital (Tim Hagemann, Deloitte Digital Partner und Stephan Meissner, Senior Manager) die Erfolge, Herausforderungen und Learnings bei der Entwicklung von medias auf.

  • Befragungen von Schaefflers Bestandskund:innen zeigten, dass Kund:innen eine holistische B2B-Sales-Plattform erwarten, die eine mit B2C vergleichbare Erfahrung bietet.
  • Etwa 20 „engineering textbooks“ (Produktkataloge in Buchform, jeweils hunderte Seiten umfassend mit unzähligen Produktdaten und Tools zur Auswahl und Berechnung bedarfsgerechter Konfigurationen) mussten in einen benutzendenfreundlichen Online-Katalog überführt werden – eine große Herausforderung für UI/UX.
  • Es zeigte sich, dass die Arbeitsweise von Ingenieuren – ein Produkt kann nicht gelauncht werden, bevor es (vermeintlich) perfekt ist („German over-engineering“) – mit dem agilen Ansatz der Produktentwicklung – medias so schnell wie möglich als MVP an den Start bringen, um User:innen-Feedback zu bekommen – z. T. schwer zu vereinbaren ist. Hier mussten beide Seiten voneinander lernen.
  • Es gab bei gewissen Stakeholdern im Unternehmen Bedenken, eine digitale Lösung einzuführen. Es wurde am bestehenden System und der „Tradition“ festgehalten. Change Management war sehr wichtig, um Akzeptanz für die neue Lösung zu schaffen.
  • Für Deloitte Digital war die Herausforderung, sich in die komplexen, hochspezialisierten Produkte und Prozesse von Schaeffler einzudenken. Wichtig für den Erfolg waren der sehr enge Austausch mit Schaeffler und die häufige Anwesenheit der Berater:innen vor Ort.
  • Da medias nun erfolgreich eingeführt ist, gibt es neue Herausforderungen: z. B. neue Funktionen in eine schon weit entwickelte Plattform zu integrieren und die nun mit eigenen Lösungen aufschließende Konkurrenz.


Abb. 9: Masterclass: From Traditional Manufacturing Industry to Digital Gold in B2B

Masterclass: B2B E-Commerce: Cases, Trends & Insights. Von Self-Service über Subscription bis zum Marktplatz

Zusammenfassung von Christina H. Die TOWA Digital Agentur ist auf digitale Beratung und Services für B2B-Unternehmen und den Mittelstand spezialisiert. In dieser Masterclass zeigte CEO Florian Wassel Trends im B2B Commerce auf, präsentierte Do’s & Don’ts bei den gängigsten B2B Use Cases und zeigte anhand von drei Beispielen auf, wie die Umsetzung aussehen kann.

  • Trends im B2B:
    • 59 % der B2B-Entscheidungstragenden wollen nicht mit Verkäufer:innen sprechen
    • 70–80 % der B2B-Entscheidungstragenden bevorzugen Remote-Interaktion oder digitalen Self-Service
    • 81 % der B2B-Unternehmen wollen an Verbesserungen der digitalen Experience arbeiten. Dabei beschäftigen sich CMOs vor allem mit folgenden Trends:
      • B2B-Kund:innen erwarten ein B2C-Erlebnis
      • Marketing-Automatisierung wird zum Standard im B2B
      • Social Selling ist ein etablierter Kanal
      • Digitale Verkaufsplattformen gewinnen an Bedeutung
      • Personalisierte Kommunikation wird zu einem Must-have
      • Account Based Marketing ergänzt das Inbound Marketing

Herausforderung für Unternehmen: sehr viele Touchpoints, auf denen Kund:innen eine gute Experience wollen

  • Häufige B2B Use Cases:
    • B2B-Shop
      • Dos:
        • Schlanke Systeme wählen
        • 80/20-Vorgehen für den Start
        • bei den Kosten Produktdaten, Shop-Infrastruktur, Online-Marketing, Content und Endkundenlogistik berücksichtigen
        • Potenzial für Skalierung muss vorhanden sein
        • Aufwand großzügig planen
      • Don’ts:
        • Komplexität und Kosten durch B2B-Anforderungen (z. B. kund:innenspezifische Preise) werden unterschätzt
        • Produktdaten sind nicht für digitales Marketing und gute UX aufbereitet
        • Vertriebs- und Marketingkosten fehlen in vielen Business-Cases
        • Es werden falsche Annahmen getroffen (z. B. über die Erwartungen der Kund:innen)
      • Self-Service Customer-Portal (Portal, in dem Kund:innen gebündelt alle Informationen aus unterschiedlichen Systemen wie CRM, ERP, Website-Loginbereich etc. sehen können (z. B. Auftragshistorie, Abos, News, Produkt-Updates, Help-Center, Produktempfehlungen, kund:innenspezifische Sortimente, Service-Daten etc.))
      • Enterprise Marketplace (Marketplace, bei dem das eigene Sortiment um das Angebot von Dritten erweitert wird, Beispiele: Decathlon, Douglas, Intersport, Otto). Sehr komplexer Use Case, aber gut geeignet, um sein Sortiment zu erweitern und das Lagerrisiko zu verringern
      • Digitaler Vertrieb (Angebotsmanagement – Kund:innen eine digitale Anfrage & Bestellung ermöglichen „rep-free experience“ ohne den Vertriebler am Telefon)
        • Typische Probleme in dem Bereich:
          • Oft ist im B2B die Website nur auf Information, aber nicht auf Conversion optimiert
          • viele Unternehmen haben keine Preisliste
          • nicht immer ist ein Shop notwendig, es reicht ggf. ein Formular für Anfragen
          • kein definierter Lead-Prozess
        • Order Management (Logistik & Fulfillment managen bei mehreren Lagern). Typisches Problem: Im B2B sind oft noch Mail oder Fax gängig
        • Get to know your end customer (direkte Beziehung zu den Endkund:innen aufbauen) Typisches Problem: Oft werden falsche Annahmen getroffen, wer die Kund:innen wirklich sind
        • Subscription & Nachbestellung (Kund:innen Abos und (automatische) Nachbestellungen ermöglichen)
      • Case Studies:
        • Schrack Technik (Fachhändler:innen für Elektro-, Gebäude- und Netzwerktechnik)
          • Status quo: 27 % Digital-Anteil am Umsatz
          • Fokus: Service Design & Customer Experience
          • Ziele:
            • Umsatz über Shop in 2 Jahren von 27 auf 33 % steigern
            • alle Prozesse entlang der Wertschöpfungskette eines Elektrikers digital unterstützen
            • digitale Nummer 1 der Branche werden und die beste Experience am Markt bieten
            • Bestandskund:innen nicht überfordern (Balance von Bekanntem und Neuem schaffen)
          • Meusburger (Weltmarktführer für Normalien von Formaufbauten und Stanzgestellen im Werkzeugmarkt)
            • Status quo: 60 % Digital-Anteil am Umsatz, 20 Jahre Erfahrung im B2B Commerce, ausgereifte Digital-Services mit umfangreicher Website, digitalen Planungstools, Konfiguratoren für Spezialanfertigungen, Kund:innenportal, Webshop mit Standardartikeln etc.
            • Fokus: Commerce Platform & Digital Business
            • Ziele:
              • Replatforming (Inhalte von der 20 Jahre alten Plattform auf neue Plattform überführen)
            • Rauch (Fruchtsafthersteller und Abfüller von Säften und Energydrinks)
              • Status quo: ca. 0,6 % Digital-Anteil am Umsatz
              • Fokus: Marketplaces für B2B2C & D2C
              • Ziele:
                • Zusammenarbeit mit Amazon im Vendor-Modell optimieren
                • Erhöhung der Umsätze
                • Verbesserung der Vendor-Beziehung
                • Internationalisierung


Abb. 10: Masterclass zum Thema B2B E-Commerce

Masterclass: Preparing for Peak: Lerne, wie Lampenwelt ihre Website für die Black Week optimiert

Zusammenfassung von Christina H. In der Masterclass zeigten Mitarbeitende des Lampenwelt UX/UI/CRO-Teams (Anika Mack, Team Lead User Experience, Tobias Fröhlich, Senior User Researcher und Florian Wüst, Director Product), wie sie mithilfe von Contentsquare den Shop für den Ansturm während der Black Week optimieren. Ihr Motto dabei: „Gib dem Bauchgefühl keine Chance“. Anstatt z. B. Banner da zu platzieren, wo man sie subjektiv für sinnvoll hält, sollten laut der Vortragenden Daten zur Website-Nutzung erhoben und daraus Optimierungen abgeleitet werden. Mit entsprechenden Tools lässt sich analysieren, was Nutzende sehen, wo sie hinklicken und wo sie evtl. desorientiert sind oder gar frustriert abspringen. Lampenwelt konnte aus den Beobachtungen zur Black Week 2021 folgende wichtige Optimierungen ableiten:

  • Gutscheincodes sollten leicht zu merken und im entscheidenden Moment leicht zu finden sein (beim Warenkorb/Check-out)
  • Es sollte nicht mehr als zwei Rabattstufen geben (z. B. 10 % für Einkäufe ab 50 Euro, 20 % für Einkäufe ab 100 Euro)
  • Rabattbedingungen müssen transparent kommuniziert werden
  • In Top-Banner auf der Homepage sollte nicht zu viel Aufwand gesteckt werden, da es größere Hebel gibt
  • Länge der Seiten sollte überschaubar bleiben


Abb. 11: In dieser Masterclass wurde erklärt, wie Lampenwelt ihre Website für die Black Week optimiert hat

Masterclass: So funktioniert Digitalisierung bei Traditionsunternehmen: Wie Läderach Chocolatier erstklassige Kundenerlebnisse schafft

Zusammenfassung von Christina H. Läderach Chocolatier ist ein 1962 gegründeter Schweizer Pralinen- und Konfekthersteller. Das Familienunternehmen hat heute mehr als 1.000 Mitarbeitende in 13 Ländern und rund 90 Prozent der Kundschaft hat heute den ersten Kontakt mit der Marke über einen digitalen Touchpoint. In der Masterclass gaben Remo Gisler (Läderach, Global Head of Digital) und Patricia Krall (SAP, Global CX Advisor) Einblicke in die Digitalisierungs- und Internationalisierungsprozesse des Traditionsunternehmens.

  • Läderach überwacht gesamten Produktionsprozess vom Anbau der Kakaobohnen bis zum Verkauf an der Ladentheke. Produziert wird ausschließlich in der Schweiz; verkauft wird in über 100 Chocolaterien weltweit. Neben dem DACH-Raum liegt der Fokus auf USA und China. Durch die lückenlose Kontrolle des gesamten Prozesses kann Läderach absolute Frische der Schokolade gewährleisten und setzt sich dadurch von der Konkurrenz ab.
  • Das Traditionsunternehmen setzte schon früh auf Digitalisierung und Internationalisierung. Während der Pandemie war Läderach von den Lockdowns im stationären Handel betroffen und verstärkte diesen Fokus noch. Ziel war es, eine herausragende Customer Experience zu schaffen, die Offline- und Online-Erlebnis nahtlos verbindet und Endkund:innen sowie Handelspartner:innen gleichermaßen zugutekommt.
  • Um die Customer Experience zu optimieren, nutzt Läderach eine große Menge an Daten (Produktdaten sowie Daten zum Kund:innenverhalten, Präferenzen, gewählten Touchpoints etc.). Gebündelt werden die Daten in der Enterprise Customer Data Platform (CDP) von SAP. So kann nun genau analysiert werden, welche Erwartungen an die Customer Experience in den verschiedenen Märkten und Absatzwegen bestehen.
  • Das Unternehmen legt Wert darauf, dass sowohl bei der Produktqualität als auch bei der Digitalisierung und Internationalisierung einerseits die Tradition gewahrt wird und andererseits neue Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um die Kund:innenerfahrung noch persönlicher und besser zu machen. Die Produkte werden nur in dem Maß zwar an den jeweiligen internationalen Zielmarkt angepasst, dass die Läderach Schokolade unverkennbar bleibt.
  • Einige zentrale Learnings von Läderach:
    • Bei der digitalen Transformation sollten von Anfang an alle Mitarbeitenden mitgenommen werden
    • Beschwerden von Kund:innen sind eine Gelegenheit, durch eine ehrliche, persönliche Wiedergutmachung ein schlechtes Kund:innenerlebnis in ein positives zu verwandeln
    • Beim Verfolgen des langfristigen Transformationsziels muss mit unvorhergesehenen Herausforderungen gerechnet werden
    • Es ist wichtig, Erfolge zu feiern und den Willen zur Innovation nie zu verlieren


Abb. 12: Wie Läderach Chocolatier die Herausforderungen der Digitalisierung meistert und erstklassige Kundenerlebnisse schafft, wurde in dieser Masterclass erklärt

Luisa Neubauer “Cut the Bullshit”

Zusammenfassung von Simone Wanda L. und Wiebke U. Luisa Neubauer legte einen richtigen Kracher-Auftritt hin. Sie hat gleich zu Beginn die großen Brands öffentlich angeprangert, bspw. Audi (Dieselskandal), Siemens (“Nie habe ich ein “Nein” weniger bereut” – bzgl. Des Angebots für den Aufsichtsratsposten bei Siemens). “Wir haben keine Zeit” lautete ihr Aufruf. Klimaziele gebe es nicht erst seit gestern, sie stehen seit langem auf der Agenda – nur viele Unternehmen scheren sich nicht darum. 4 von 5 Unternehmen haben Klimaziele aber keine konkrete Idee wie sie diese umsetzen wollen. Klimaziele
ohne
Maßnahmen sind reines Greenwashing. Das heißt, statt echter Maßnahmen, passiert viel Augenwischerei. Und das Marketing spielt eine entscheidende Rolle beim gegenwärtigen Greenwashing! Denn es werden “Fake Ideen” vermarktet. Das heißt Vermarktung von falschen Lösungen. Stattdessen plädierte Neubauer dafür, dass wir unsere wertvolle Arbeitskraft lieber sinnvoll nutzen. “Macht da nicht mehr mit“, lautete ihr Ausruf an das Publikum. Und “Schluss mit grünen Märchen” statt echter Veränderung. Es werden jetzt Menschen gebraucht, die Marketing machen für Firmen, die das Klima wirklich schützen. Kreativität solle eingesetzt werden für echte Klimaziele. Sie ließ die Dringlichkeit noch deutlicher werden, mit den Worten “Dieses Jahrhundert ist entscheidend. Wir werden uns später fragen, wo war ich, was hab ich gemacht, wo habe ich gearbeitet. Was tun wir jeden Tag mit unserer Arbeitskraft?” Neubauer zitierte Eckart von Hirschhausen: „Es ist schwer ehrenamtlich die Welt zu retten, wenn andere sie hauptberuflich zerstören.“ Wir sollten unsere Ziele nicht auf die Zukunft schieben, sondern
jetzt
aktiv werden. Ein gutes Beispiel, dass sie nannte, sei die Clean creatives Initiative. Zu Lob für konkrete Unternehmen ließ sie sich jedoch nicht hinreißen. Im anschließenden Gespräch mit Philipp Westermeyer hat sie ihn ganz schön auflaufen lassen und ihre Message durchweg standhaft vertreten. Bei YouTube: LUISA NEUBAUER – Cut the Bullshit
Abb. 13: Luisa Neubauer während ihres Vortrags auf einer der OMR Hauptbühnen

Katja Berlin – Torten der Wahrheit: Wie man mit Humor Reichweite und Relevanz im Internet aufbaut

Zusammenfassung von Simone Wanda L.

  • Humor ist gut für die Reichweite
  • Humor hilft auch schwierige Themen aufzubereiten (comic relief)
  • Humor und Seriosität schließen sich nicht aus
  • Im Internet versteht niemand Ironie – deswegen unbedingt sein lassen
  • Humor zielt nicht nach unten!
  • Humor ist Talent UND harte Arbeit – bei Projekten/ Kampagnen nicht unterschätzen und Profis dran lassen
  • Diversität und versch. Perspektiven mit einbeziehen
    • Mehrwert = mehr Lebensrealitäten werden einbezogen und auch Qualitätscheck, ob sich Menschen ggf. durch etwas verletzt fühlen
  • LinkedIn ist bisher noch eine sehr humorlose Plattform, da kann man noch viel Potenzial ausschöpfen


Abb. 14: Katja Berlin legt in ihrem Vortrag den Fokus auf Humor

Daniel Grieder – Comeback of HUGO BOSS – a report from the inside

Zusammenfassung von Simone Wanda L.

  • Hugo Boss hat Anschluss verpasst, vom Bildschirm verschwunden/ an Relevanz verloren
  • Durch Neuerung vor allem zielgruppengerechtes Branding innerhalb von 2 Jahren Umsatz verdoppelt
    • Millennials (Hugo Boss) vs. Generation Z (Hugo)
    • Entsprechenden Kampagnen über alle Kanäle gestreut u.a. “bosses aren’t born. They’re made” für Boss und “HUGO Your Way
    • Passende Testimonials je Brand als Markenbotschafter:innen
    • Kund:innen sollen „Marken-Fans“ werden: “Consumer always very first. We need fans, not just consumers”
      • Engage consumers (exclusivity)
      • Build loyalty (authenticity)
      • Build relationship (value)
      • Incentive to interact (rewards)
      • Drive purchases (access)
      • Build awareness (desirability)


Abb. 15: Daniel Grieder hat über das Comeback von HUGO BOSS referiert

Podcasts als Marketing-Kanal ‒ Wie Unternehmen das Trendmedium strategisch und erfolgreich nutzen

Zusammenfassung von Annika K. Feline Heck, Manon Elisa Klotz und Vincent Kittmann von Podstars by OMR sprachen über die Vorteile von (Branded) Podcasts und wie man sie für das Unternehmensmarketing nutzen kann. 63 Prozent der in der Podcast-Umfrage von OMR Befragten konsumieren täglich Podcasts. Oft wird die Reichweite von Podcasts noch unterschätzt, dabei ist sie bei vielen erfolgreichen Podcasts bereits größer als bei erfolgreichen Fernsehsendungen im linearen Fernsehen. Das ist insbesondere für Werbekund:innen relevant, denn Podcasts bieten die ideale Werbeplattform ‒ auch und insbesondere für das eigene Unternehmen, wenn der Podcast gut vor- und aufbereitet wird.

  • Branded Podcasts sind Awareness-Treiber
  • Eine Podcast-Studie von Podstars aus dem Jahr 2023 ergibt:
    • 35 Prozent der Befragten hören Branded Podcasts
    • 68 Prozent beschäftigten sich im Anschluss weiter mit der Marke
  • Podcasts haben eine positive Auswirkung auf die Markenwahrnehmung, bei 37 Prozent der Hörer:innen von Branded Podcasts hat sich die Markenwahrnehmung positiv verändert.
  • Podcasts entwickeln sich über eine längere Zeit, also nicht nach wenigen Episoden aufgeben, nur weil Hörer:innenzahlen noch nicht stimmen. In Nischenthemen können auch wenige Streams schon Erfolg bedeuten und auf die Marke aufmerksam machen.
  • Werbung in Podcasts erreicht viele: Erfolgreiche Podcasts haben z. T. eine viel höhere Reichweite als lineares Fernsehen („Gemischtes Hack“ hat beispielsweise gerade die Marke von 500 Millionen Streams weltweit geknackt). Während man beim Fernsehen in der Werbepause aber oft Dinge erledigt und sie aktiv gar nicht wahrnimmt, ist Podcastwerbung überall dabei: beim Aufräumen oder Putzen zum Beispiel.
    • Verschiedene Arten von Podcastwerbung:
      • Native Ads/Host Read (Host:in spricht Werbung selbst ein inkl. eigenen Erfahrungen mit dem Produkt/eigenem Need; größte Glaubwürdigkeit/Authentizität)
      • Producer Read (Host:in hat selbst nichts mit Werbung zu tun, Werbeblöcke werden extern produziert und nur im Podcast ausgespielt)
    • Native Ad hat größte Authentizität und Glaubwürdigkeit; insbesondere persönliche Bindung der Hörer:innen und Host:in schafft Vertrauen in beworbene Produkte
  • Checkliste für die Konzeption von Podcasts:
    • Ziele und Zielgruppen definieren
    • Content und Hörer:innennutzen untersuchen
    • Konkurrenz und Zielgruppen analysieren
    • Formatwahl
    • optimale/passende Host*in finden
    • Look & Hear & Title optimieren
    • Epsiodenstruktur und wiederkehrende Elemente
    • Erscheinungsrhythmus und Länge festlegen (wichtig: Rhythmus einhalten!)
    • Erfolgsmessung


Abb. 16: Wie Unternehmen Podcasts als Marketing-Kanal nutzen können, wurde auf der OMR ebenfalls thematisiert

Haltung hat man oder nicht(s): fritz-kola zeigt, wie man als Marke gesellschaftliche Debatten anstößt

Zusammenfassung von Maria H. und Eva K. Aus dieser Masterclass mit der Marketing-Managerin und einem der Gründer, Mirco, von fritz-kola, ging hervor, dass provokante Kampagnen mit einer klaren politischen Haltung sehr erfolgreich sein können. Sie betonten, dass Haltung als Unternehmen zwar nicht einfach ist, aber fritz-kola sieht sich in der Verantwortung für Themen, die ihnen wichtig sind, Haltung zu beziehen und dadurch ihre Plattform zu nutzen. Anhand von verschiedenen Kampagnen-Beispielen haben sie gezeigt, dass Aufmerksamkeit von verschiedenen Zielgruppen gewonnen werden kann, in dem man sich als Unternehmen klar positioniert. Wer Haltung bezieht, muss auch in gewissen Rahmen mit Gegenwind rechnen. Das ist eine mögliche Folge von Haltung. Jedoch trägt es auch stark zur Corporate Identity bei und zur Kund:innenbindung von Zielgruppen, die sich mit der Haltung identifizieren können bzw. diese schätzen. Außerdem sollen mit Haltungs-Kampagnen nicht die breite Masse angerochen werden, sondern bestimmte Zielgruppen, auch wenn die Kampagne in der Öffentlichkeit an alle adressiert ist. Es ging ebenfalls darum, dass eine Marke sich nicht zu allen Themen positionieren kann und auch nicht sollte, sondern dass bewusst Kernfelder gewählt werden sollten, die sowohl zum Unternehmen passen, die aber auch das Hauptanliegen der Menschen hinter der Marke widerspiegeln. Man hatte das Gefühl, dass es dem Unternehmen sehr am Herzen liegt, nicht nur große Umsätze zu machen, sondern auch alle möglichen Maßnahmen und Chancen zu nutzen mit ihrer Arbeit die Natur ein Stück besser zu machen und zu schützen. Dabei bezog sich der Mitgründer immer wieder auf deine Motivation für die Gründung von fritz-kola – seine lange Zeit als Pfadfinder.

So gewinnt man mit Entertainment Marketing (nicht nur) die Herzen der Gen Z

Zusammenfassung von Maria H. und Eva K. Dieser Vortrag beschäftigte sich mit den Anfängen des Social Media Managements, insbesondere TikToks von Duolingo und den zahlreichen kreativen Ideen dahinter. Der TikTok Account von Duo, der Eule, ist einer der erfolgreichsten und reichweitenstärksten Brand-Accounts auf TikTok. Zaria Parvez, der Kopf hinter Duo, hat es geschafft nur mit einem Eulen-Maskottchen die User:innen zu unterhalten und gleichzeitig Unmengen an Aufmerksamkeit auf das Unternehmen Duolingo zu leiten. Sie betonte immer wieder, dass ihr bewusst war, dass Sprachen lernen nicht sexy sei und definitiv nicht unterhaltsam. Ihr Anspruch war daher einen Weg zu finden, um die Marke mit Entertainment und Spaß zu verknüpfen. Ihr war klar: um etwas anderes zu machen und Trendsetter vs. Trend-Wellenreiter zu sein, muss man ein „Troublemaker“ sein bzw. muss man „disrupten“ („stören“). Unter dieser Voraussetzung baut Duolingo seine Social Media Strategie um zwei hauptsächliche Insights herum. Nämlich ihre Brand Insight („Learning a language is hard, but Duolingo makes it fun“) und ihre Audience Insight („Gen Z wants to be entertained, not sold to“). Mit Hilfe der Insights beantworten sie für sich die Frage: Wie wird man ein Troublemaker, welcher die Balance zwischen Inspirieren/unterhalten und verärgern/langweilen hält? Die Antwort ist: Man muss sein Risiko kalkulieren! Es geht darum mit Content eine Calculated Risk einzugehen. Wie definiert Duolingo diese „calculated risk“? Nach diesen drei Schritten:

  1. Anchor your brand in a human truth
  2. Look at the cost benefit analysis
  3. Be ready to engage with your community

Wer authentischen Content, der zu Engagement einlädt, auf einer überfluteten App wie TikTok produzieren möchte, muss Risiken eingehen und sich mit seinem Content Neues wagen. Jedoch sollten diese Risiken immer kalkuliert genommen werden.

Digital Experience Intelligence: Wie Ihr die User Experience messbar macht und Conversions steigert

Zusammenfassung von Lara T. und Laura B. Masterclass von Philipp Klattenberg (Fullstory), Daniel Diener & Marcel Bertram (Porsche)

  • Durch gute User Experience eine starke Marke aufbauen und Kund:innenbindung langfristig stärken (Brandloyalität ist nicht tot)
  • Richtiges Mindset und passende Werkzeuge sind unvermeidlich
  • Erwartungen der Kund:innen nicht treffen, sondern übertreffen (die Extrameile gehen)
  • UX optimiert bekommen indem…
    • Verhaltensbasierte Muster erkennen
    • Technische Fehler entdecken
    • Von einer Gruppe auf ein Individuum runterbrechen
  • Nutzenden-Insights & KPIs als Grundlage für datengetriebene Entscheidungen
  • Messmethoden (2 Dimensionen)
    • Verhalten der Nutzenden analysieren und übersetzen (z.B. mithilfe des Tools “Fullstory”), in KPI’s ausgedrückt heißt das:
      • Success Rate
      • Error Rate
      • Time on Task
    • Wahrnehmung der Nutzenden analysieren und übersetzen (mithilfe direkter Abfragen), in KPI’s ausgedrückt heißt das:
      • Satisfaction
      • Ease of Use
      • Usefulness

Wie Spiritualität dein Business wachsen lässt

Zusammenfassung von Lara T. und Laura B. Vortrag von Laura Malina Seiler

  • Die eigene Schöpferkraft erkennen und sich trauen den richtigen Weg zu gehen
  • Meditation als Weg zu seiner eignen Vision finden
  • Sich von limitierenden Glaubenssätzen losmachen und sich trauen, ins eigene Business zu gehen
  • Stelle dir die Frage: was ist das Schlimmste, was dir passieren kann? Und wenn du trotz der möglichen Probleme dein Business immernoch machen möchtest, ist es das Richtige
  • Mache dein Business nicht für das Geld, sondern für die Passion – das sorgt für langanhaltenden Erfolg
  • In den USA ist das Thema Spiritualität schon sehr gekräftigt – in Deutschland ist es leider noch nicht allzu stark ausgeprägt, wir befinden uns aber im Wandel
  • Wenn du eine Brand aufbaust, trägst du deine eigene Spiritualität in das Business – die Marke ist nur so stark wie das, was man lebt und an was man glaubt/verkörpert


Abb. 17: Laura Malina Seiler vereint Business und Spiritualität

The State of Influencer Marketing in 2023

Zusammenfassung von Lara T. und Laura B. Vortrag von Ann-Katrin Schmitz

  • Snapchat ist nach wie vor nicht zu vernachlässigen
  • Authentizität steigern durch “De-influenzing” – wie es z.B. Leon x Skincare auf Instagram tut
  • KI ist auch im Influencer Marketing anwendbar, der positive Umgang damit wurde deutlich gemacht
  • Insights zum Thema Voice Cloning gegeben und anhand eines Live Experiments mit dem Publikum geteilt
    • Stimme binnen Sekunden imitierbar
    • Stimme binnen Sekunden in verschiede Sprachen übersetzbar
  • Adaption von Musiker-Stimmen per Voiceeingabe funktioniert aktuell noch nicht einwandfrei, ist aber ein mögliches Coming für die Zukunft
  • Dass das Thema Musiklizenzen bei Instagram aktuell so eine Welle schlägt, kann sie persönlich nicht nachvollziehen, da das Thema schon länger bekannt ist – mehr Details dazu in ihrem erfolgreichen Podcast “Baby Got Business”)


Abb. 18: Ann-Katrin Schmitz über „The State of Influencer Marketing in 2023“

Masterclass TAMRON & Storyblok. Fight the Ecommerce ROI Blues

Zusammenfassung von Wiebke U. Julia Hemingway, Sarah Hannen, Simon Rabente Tamron, Storyblok und Webmatch haben dargestellt, wie sie einen Onlineshop mit headless CMS aufgebaut haben. Bei headless CMS ist Frontend vom Backend entkoppelt. Es können beliebige Ausgangskanäle mit Daten versorgt werden. Alle Frotends ziehen die Daten aus dem Headless CMS System. Im Gegensatz dazu besitzt bei monolithischen Systemen jedes Frontend ein Backend. Viele Unternehmen hätten sogar mehrere CMS im Einsatz um sich vor Ausfällen zu schützen. Die Verantwortlichen haben im Austausch zu dritt gezeigt, wie das für Tamron gut funktioniert hat. Tamron ist ein japanisches Unternehmen für Kameraobjektive. Der Markt für Objektive ist im stetigen Wandel. Von analog zu digital bis hin zu spiegellosen System ist in kurzer Zeit viel passiert am Markt. Bisherige Sales Kanäle waren vor allem der stationäre Fachhandel, Online Marktplätze (wie Amazon) sowie P2C E-Commerce. Basierende auf der Auswertung von Nutzendendaten und Customer Journey Studien haben sie sich entschieden, den Fokus gezielt auf P2C (Product-to-Consumer) E-Commerce zu legen und einen Shop auf die Seite zu bringen. Websitebesuchende können seitdem direkt auf der Seite kaufen. Der Kauf ist jetzt dort möglich, wo die User:innen auch Infos zu den Produkten einholen. Eine Herausforderung war die Internationalität. Tamron kommt aus Japan und dort findet die Produktentwicklung statt. In der EU wird nur angewendet, was in Japan entschieden wird. Sie benötigen daher eine Plattform-Architektur, die flexibel in der Abbildung verschiedener Geschäftsmodelle sowie langlebig ist. Dieses Bedürfnis konnte storyblok erfüllen. Sie haben dabei auch auf Technologien der MACH Alliance zurückgegriffen. Neben Internationalisierung war die Menge an Content und das Storytelling eine weitere Herausforderung. Weitere Kriterien waren Usability, Kompatibilität zur Architektur, Performance, Entwicklerfreundlichkeit, Kosten und Investitionssicherheit. Die Vorteile, die das headless CMS gebracht hat waren u.a.:

  • Interner Support von Redaktionen und Teams hat sich verringert.
  • Aufwände wurden insgesamt reduziert. (Produktivitätsboost)
  • Workflows wurden optimiert.
  • Einfache Anwendung, auch für nicht-Techies wurde möglich. (sowohl entwickelndenfreundlich als auch nutzendenfreundlich)
  • Wettbewerbsfähigkeit hat sich vergrößert.
  • Optimierung der User Experience.
  • omni-channel Capabilities, d.h. man kann auf mehreren Kanälen gleichzeitig aktiv sein.

Unter Strich wurde behauptet, dass mit storyblok der ROI und die Produktivität ums dreifache steigt. Jedoch war der Shop noch so jung, dass keine Zahlen das belegen konnten.

Google AI vs. Microsoft AI – The Final Match

Zusammenfassung von Wiebke U. Alexander Küblbek von Smarketer Küblbek hat einen Überblick über das Thema KI in SEO/SEA gegeben sowie die unterschiedlichen Ansätze bei Google und Microsoft vorgestellt. Er ist in das Thema reingestartet mit einer allgemeinen Einordnung des Themas sowie grundlegenden Begriffserklärungen wie KI/AI (Artificial Intelligence), ML (Machine Learning), NLP (Natural Language Processing) und LLP (Large Language Models). Küblbek hat dabei auch gezeigt, dass vieles nicht ganz so neu ist. Beispielsweise gibt es NLP schon seit Siri, Alexa & Co. Und am alten Handy-Schreibprogramm t9 konnte er teilweise Merkmale künstlicher Intelligenz identifizieren. Allerdings hat es da in letzter Zeit natürlich einen kleinen Boom gegeben. Das sieht man auch daran, dass die Vielfalt der Tools riesig ist. Die Tool Landscape ist stetig wachsend – allein im letzten Monat kamen 1000 neue Tools hinzu. Küblbek hat einige der wichtigsten AI Tools kurz vorgestellt, allen voran Chat GPT, welches in nur 5 Tagen 1 Millionen Nutzende generieren konnte. Daneben nannte er Mid Journey (= Text zu Bild) , Runway ML (=Text zu Video) und Eleven Labs (= text zu Speech). Dabei brachte er auch Beispiele mit, wofür man sie nutzen kann und wo auch Gefahren liegen können. Das Risiko von Deep Fakes sei natürlich enorm, wenn man den Papst im Gangster Outfit präsentieren oder jeder beliebigen Person eine neue Stimme verleihen kann. Schließlich ging es um die zentrale Frage “Google versus Microsoft – was können die Giganten in Sachen KI?”. Während Microsoft Chat GPT-4 in die Bing Suchoberfläche integriert hat, hat Google lange mit einer eigenen KI Suchmaschine gewartet. Googles MAGI ist die Antwort auf Bing. An MAGI sollen mehr als 160 Mitarbeitenden arbeiten. Er hat den Einsatz von KI bei SEA Strategie vorgestellt, bspw. Kaufwahrscheinlichkeit, Absprungwahrscheinlichkeit, Umsatzvorhersagen und Automatisierte conversionbasierte Gebotstsrategien sowie KI in Google Analytics 4 und Perfromance Max. Den Unterschied zwischen Google und Microsoft fasste er so zusammen:

  • Bei Google kommt KI aktuell hauptsächlich im Bereich der bezahlten Werbung zum Einsatz. Schließlich generiert das Unternehmen 80% der Einnahmen wird über Werbung. Optimale Werbekampagnen auf Knopfdruck seien jedoch “noch” nicht möglich.
  • Bei Bing hat die Integration bisher in Microsoft Produkten wie Edge, Bing und Office Workflowoptimierungen stattgefunden. KI ist bei Werbeanzeigen noch weniger im Fokus. Microsoft geht es mehr um den Ausbau der Marktanteile im Suchmaschinenmarkt.

Zum Abschluss kamen noch einige Infos zu “How to KI”:

  • “Let AI be the executor. You’re the strategist”
  • Konkrete Prompts mitgeben, denn generische Prompts führen zu schlechtem Output
  • Kotrollinstanz schaffen
  • Hinterfragen, welche Daten gebe ich der KI? (Datenschutz) Und welche Abläufe dürfen
    nicht
    automatisiert ablaufen?

Die abschließende Frage, “Schafft KI die Marketer ab?” beantwortete er mit “Nein”. Allerdings müssen wir müssen KI gut bedienen, um daraus Vorteile für uns zu generieren. Ohne menschliche Kontrolle, sollte KI derzeit nicht blind im Marketing eingesetzt werden. Marketer, die KI klug einsetzen, werden Marketer ersetzen, die das nicht tun.
Abb. 19: Google vs. Bing AI – wer wird den Kampf gewinnen?

I have to watch this! Mit YouTubes Content Highlights zur vollen Aufmerksamkeit

Zusammenfassung von Hans v. d. W. YouTube-Mitarbeitende aus dem Video-Sales- und Creative-Bereich haben zusammen mit ihren Gäst:innen gezeigt, warum YouTube eine ausgezeichnete Plattform für Creator:innen aber auch für Firmen ist. Themen waren unter anderem:

  • Der Outdoor-Profi Otto Karasch hat in ein Q&A erzählt, wie er seine ersten Schritte bei YouTube gemacht hat und wie es bei ihm zu den großen Erfolgen gekommen ist. Auch erklärte er, warum er YouTube gerne als Plattform nutzt: Der direkte Kontakt mit sein Fangemeinde, vor allem auch während Livestreams von seinen Premières.
  • Mit Annika Laurien von Vodafone wurde über YouTube als Werbeplattform gesprochen und wie viel Erfolg Vodafone  mit Videowerbung rund um Musikvideos bei dem Launch vom neuesten iPhone gehabt hat.
  • In ein kurzes Doppeltinterview wurden die YouTuber:innen Herr Anwalt und Dani Verdari zu ihren Erfahrungen als Creator:inne befragt; wie sie angefangen haben und wie ihre Kanäle sich erfolgreich entwickelt haben.

Was noch mit einem sehr interessanten Vergleich betont wurde, ist, wie wichtig diese Plattform ist: YouTube hat in den letzten drei Jahren 40 Milliarden an ihre Content-Creator:innen gezahlt, Netflix hat in dem gleichen Zeitraum 34 Milliarden für Content-Produktion ausgegeben.

7 einzigartige Werbelösungen für deine Marke in turbulente Zeiten

Zusammenfassung von Hans v. d. W. Die Geschäftsführenden Maximilian Klopsch und Güldag Prange von der Seven.One Entertainment Group (u.a. Sat.1, ProSieben und Joyn) haben Einblicke in die Werbungsmöglichkeiten gegeben, die bei der Entertainment Group angeboten werden. Dabei ging es um Programmatic TV, Cookieless Werbung, regional orientierte Werbung, aber das Duo gab auch ein unerwartet interessanten Einblick in die Nutzung von Produktplacement und zeigte, wie man Werbung in bereits produzierten Content integriert. Ein paar Beispiele:

  • Die Simulation von einer Werbesäule für einen Supermarkt während einer Sendung von Joko und Klaas lohnt sich.
  • Wenn im Fernsehen Essen von einer bekannten Fast-Food-Kette auf dem Tisch steht, kann es sein, dass dies in Wirklichkeit gar nicht da ist.

Auch haben Klopsch und Prange mit Markus Spieker gesprochen, Director Digital Commerce and Corporate Marketing von MAC Cosmetics, eine Marke, die sich schon seit der Gründung in der 1990er mit Diversität auseinandersetzt. Spieker hat u.a. erklärt, wie die Zusammenarbeit von MAC mit Seven.One zustande gekommen ist für die ProSieben-Sendung Germany’s Next Top Model. Anschließend haben die Hosts dem Publikum noch gezeigt, wie Seven.One sich mit Haltung beschäftigt und das Entertainment und Haltung einander nicht ausschließen, wie mit dem Beispiel der ProSieben-Sendung über den Pflegenotstand.
Abb. 20: Bye bye OMR – bis 2024!

Vergangene Events


OMR 2022

Unsere Recap zum OMR Festival 2022

Am 17. und 18. Mai 2022 hat nach langem Warten endlich wieder das OMR Festival live in den Messehallen Hamburg stattfinden können – und wir waren mit dabei! Wie die zwei Messetage für uns verlaufen sind, welcher Vorbereitungen so eine Eventteilnahme bedarf und wie unser allgemeines Fazit aussieht, verraten Claneo-Gründer Matthäus Michalik und Ingrid Probst, Teamleitung Marketing, PR & Communications.

Letzte Woche hat das OMR Festival 2022 stattgefunden und ihr hattet nun etwas Zeit, das Ganze mit etwas Abstand zu betrachten: Wie sieht euer Fazit aus?

Matthäus: WOW! Einfach nur WOW! Ich war überwältig von den ganzen Eindrücken und nach drei Jahren natürlich auch von der Größe der OMR. Das letzte Mal, als wir vertreten waren, war vor dem Beginn der Pandemie 2019. Da hat sich viel verändert. In meinen Augen war das OMR Festival für Claneo ein voller Erfolg. Ingrid: Wir waren alle überwältigt vom Besucherrekord auf der #OMR22 – waren es auf der ersten OMR 2011 nur rund 200 Teilnehmende, waren es dieses Jahr an beiden Tagen nun etwa 70.000. Es war eine super Stimmung vor Ort und eine schöne Abwechslung nach der monatelangen “Home-Office-Höhle”. Wir waren dieses Jahr wieder als Austeller auf der Messe vertreten und haben auch einiges an Programm geboten: – Die Masterclass „Digital PR x SEO: Wie Ihr es schafft, dass alle von Eurer Brand sprechen und es Euer SEO rockt!“ von Matthäus und Laurent (Hier das Video zum Nachschauen und hier alles zu Digital PR) – Den Vortrag „My SEO is better than yours: Wie man Search global skaliert!“ von Matthäus und Peter Hartmann von Henkel (Hier zum Nachschauen ab 03:21:21)

Matthäus Michalik und Peter Hartmann (Henkel) während ihres Vortrags "auf der Bühne.
Abb. 1: Matthäus Michalik und Peter Hartmann (Henkel) während ihres Vortrags „My SEO is better than yours“.

Guided Tours zum Thema Search Marketing mit Matthäus und Lara Marie Massmann von AdStrive – Expert Talks mit Nadine, Lydia, Kevin und Jan Wir haben sehr viel positives Feedback dazu auf LinkedIn erhalten und auch unsere Claneoletten, mit denen Matthäus über die Messe gelaufen ist, haben viel Zuspruch bekommen. Generell kam unser “ausgefallener” Claneo-Merch sehr gut an; diesen Bereich wollen wir zukünftig noch weiter ausbauen. Da wir zudem Wert auf Nachhaltigkeit legen, haben wir unter anderem versucht, mit so wenig Print-Materialien wie möglich auf die Messe zu kommen. Natürlich kann man nicht alles über QR Codes abbilden, aber wir haben zumindest auf klimaneutrales Drucken gesetzt. Zusätzlich haben wir uns für digitale Visitenkarten von Lemontaps entschieden und für jede eingesammelte Papiervisitenkarte pflanzen wir einen Baum.

OMR 2019 vs. OMR 2022 – Wie hat sich das Festival aus deiner Sicht verändert, Matthäus?

Matthäus: Wir (Claneo Anmerkung d. Redaktion) haben uns mehr als verdoppelt [lacht…]. In 2019 waren wir ein Team von ca. 35 Expert:innen. Mittlerweile sind wir über 80 Expert:innen. Ich glaube der Hauptunterschied ist, dass das OMR Festival noch größer geworden ist und weitere Hallen dazugekommen sind. Das macht es nicht unbedingt einfacher den Menschen, die man kennt, zu begegnen. Ich habe auch von vielen gehört, dass es schwer war die richtigen Vorträge und Masterclasses zu finden, weil die Auswahl einfach so groß war. Was dennoch geblieben ist, ist das Match zwischen Wissensvermittlung, Networking und Spaß.

Wie seid ihr bei der Vorbereitung für das Event vorgegangen?

Matthäus: Ganz einfach: Ingrid mach‘ mal bitte. Ich hätte gerne: Luftballons mit Helium, Sticker, lustige HR-Sprüche, Claneo Socken, Claneoletten, eine Seifenblasenmaschine und noch zwei weitere T-Rex Kostüme… Nein, Spaß bei Seite. Die Vorbereitung war doch aufwändiger als gedacht. Zum einen die ganze logistische Organisation, zum anderen die inhaltliche Organisation mit der Vorbereitung der Masterclass, unseres Vortrags mit Peter von Henkel und den Guided Tours. Marketingmaterial mussten wir nach drei Jahren „Pause“ komplett neu aufbereiten und der Stand wollte auch designt werden. Wir hatten also alle gut zu tun und das parallel. Ich bin super dankbar für das Team, das das alles so gewuppt und einfach abgeliefert hat! Ingrid: Matthäus hat das schon ganz gut zusammengefasst. Die Messe gibt viele Deadline vor, daher braucht man einen guten Projektplan und feste Verantwortlichkeiten innerhalb des Teams.

Seid ihr dabei auch bestimmten Herausforderungen begegnet?

Ingrid: Die größte Herausforderung ist immer die wochenlange Vorbereitung für die Messe selbst, weil das immer on top auf das ohnehin schon stressige Tagesgeschäft kommt. Das trifft natürlich kleinere Marketingteams besonders hart und vieles bleibt dann liegen. Hinzu kommt, dass einige unserer Expert:innen dieses Jahr zum ersten Mal auf dem OMR Festival waren, weshalb wir auch sehr viel Zeit in Team-Briefings investieren mussten. Die zwei Messetage haben sich am Ende aber durchaus gelohnt und gezeigt, dass der Austausch und Vorträge vor Ort doch nochmal einen anderen Impact haben, als digital und on demand. Matthäus: Ich glaube die größte Herausforderung war, dass ich gedacht habe – das Team wusste es sicherlich besser – wir planen das einfach so nebenher. Am Ende war das eher ein Fulltime-Job über 8 Wochen mit dem kompletten Team.

Wie lautet euer allgemeines Fazit – sowohl als Teilnehmende als auch als Speaker?

Matthäus: Weltklasse! Als Teilnehmer hat man viele Impulse und Ideen mitnehmen können, als Speaker hat man eine tolle Chance Insights mit einem supergroßen Publikum zu teilen! Ingrid: Mein persönliches Learning für nächstes Jahr ist das Programm bereits vorab ordentlich zu studieren und einen Plan auszuarbeiten, wie wir möglichst viel Input, Wissen und Inspiration mitnehmen können. Das ist definitiv für alle unsere Teilnehmenden zu kurz gekommen.

OMR23 – Werden wir wieder mit Claneo dabei sein?

Matthäus: Ja, auf jeden Fall. Die OMR ist einfach ein guter Ort, um sich inspirieren zu lassen, Kontakte zu treffen oder auch vielleicht zukünftige Claneoleg:innen für unsere Marke zu begeistern. Ingrid: Klar, auch 2023 werden wir wieder auf dem OMR Festival vertreten sein, aber höchstwahrscheinlich mit einem noch größeren Fokus auf unsere Arbeitgebermarke.
Abb. 2: Unser Festival-Team an unserem Claneo-Stand.

Was hat euch auf der OMR besonders begeistert oder auch überrascht?

Matthäus: Unser Team und mit welcher Energie die Kolleg:innen Claneo auf der OMR vertreten haben. Mein persönliches Highlight: Ich habe Mimi Kraus (Anmerkung d. Redaktion: Ex-Handballer und Handballweltmeister 2007 unter Heiner Brand) auf der Aftershow-Party getroffen. Ingrid: Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause war es einfach überwältigend, mit 70.000 Besuchenden das Comeback des Festivals zu feiern. Es gab zwei Tage volles Programm: Von Masterclasses und weiteren Vorträgen über Guided Tours bis hin zu Live Acts und Parties. Es wurde so viel geboten, dass man das Gefühl hatte, viele spannende und wertvolle Beiträge verpasst zu haben. Die OMR22 hat auf jeden Fall ein neues Niveau erreicht.

Was würdet ihr besser machen?

Matthäus: Von OMR-Seite definitiv die App. Die war eine Katastrophe, da müssen die Kolleg:innen nachbessern! Für mich persönlich, würde ich gerne einfach nur als Besucher hingehen. So komplett inkognito alle Vorträge und Masterclasses genießen. ? Ingrid: Wir hattes dieses Mal bereits mehr Fokus auf unsere Arbeitgebermarke gelegt, das ist aber noch ausbaufähig. Auf der OMR22 wurde viel für Personaler:innen geboten, daher sollte nächstes Jahr unser People & Culture Team auf alle Fälle dabei sein. Das Thema Nachhaltigkeit kam meiner Meinung nach zu kurz. Ich denke, eine eigene Bühne dafür würde zukünftig viel Zuspruch finden.

Artikel teilen

Recap Autorenbild

Katharina Hertes

Katharina ist PR & Communications Managerin bei Claneo. Ihre thematischen Schwerpunkte liegen auf internen Themen, News und Events.

Weitere Artikel


You found us - now let us help you to be found!

Jetzt Kontaktformular ausfüllen.
Wir melden uns bei Ihnen so schnell wie möglich zurück.


Quadrate und Foto von lächelnder Mitarbeiterin
Quadrate und Foto von lächelnder Mitarbeiterin