Snippets bezeichnen die Kurzzusammenfassung einer Webseite in den Google-Suchergebnissen (SERPs) und sind in der Regel der erste Kontakt, den Nutzer:innen mit einer Website haben. Daher klicken Nutzer:innen meist auf das Ergebnis, welches dem ersten Eindruck nach ihre Suchintention befriedigt. Ziel sollte es also sein, mithilfe des Snippets die zu erwartenden Inhalte bestmöglich zu vermitteln und neugierig auf mehr zu machen. Doch wie gelingt dies, wenn eine gestellte Frage bereits vor dem Klick auf die Website beantwortet wurde?
Neben den Standard-Snippets, den Rich Snippets und den bezahlten Anzeigen finden sich in den Suchergebnissen von Google noch die sogenannten Featured Snippets. Diese sollen den Nutzer:innen direkte Antworten auf ihre Fragen bereits innerhalb der organischen Suchergebnisse liefern und tauchen entsprechend bei konkreten Suchphrasen, wie z. B. „Was kostet Strom?“ auf (Abb. 1).
Die jeweilige Antwort wird hier in einer sogenannten Answer Box über den restlichen organischen Suchergebnissen prominent dargestellt. Aktuell gibt es vier Varianten von Featured Snippets:
Da Featured Snippets vor den organischen Suchergebnissen und unter den bezahlten Anzeigen erscheinen, werden sie auch als „Position 1“ bezeichnet.
Doch wie kann man eine Seite so auszeichnen, dass sie auf Position 1 erscheint? Leider gibt es hierfür keinen einfachen Trick, da der Algorithmus von Google automatisiert entscheidet, ob eine Website mögliche Antworten liefert und diese als Featured Snippets dargestellt werden. Aus diesem Grund liegt das Potenzial darin, ganz gezielt möglichst gute Antworten auf wichtige Fragen der Nutzer:innen abzubilden, um passende Snippets zu erobern. Dazu empfiehlt es sich, die jeweilige Antwort kurz und prägnant in 1-2 Sätzen zu formulieren, sich leicht verständlich auszudrücken und eine klar strukturierte Website zu haben. Abgesehen davon ist es erforderlich, dass die entsprechende Seite bereits in den Google Top 10 rankt.
Es gibt allerdings noch weitere Möglichkeiten, wie eine gezielte Featured Snippet Optimierung vorgenommen und dadurch die Chance auf eine Platzierung in der Answer Box erhöht werden kann.
Da Google Überschriften dazu nutzt, um den Inhalt einer Website zu verstehen, sollten die relevanten Keywords der Seite bestenfalls im Title, in der Description und in den Überschriften verwendet werden.
Zudem werden die Answer Boxen besonders häufig für Anleitungen, Definitionen oder Rezepte verwendet, weswegen man sich im Vorfeld Gedanken über mögliche Fragestellungen im Zusammenhang mit den Produkten oder Dienstleistungen der eigenen Website machen sollte.
Hierbei helfen eine ausführliche und toolbasierte Keyword-Recherche, die Google Suggest Funktion oder auch die Beantwortung einfacher W-Fragen („Wie heißt“, „Wie lautet“, „Wie viel“, …).
Für Anleitungs-Snippets bieten sich Listen sehr gut an, die beispielweise ein Vorgehen in einzelnen nummerierten Arbeitsschritten darstellen. Damit die Liste maschinenlesbar wird, sollte sie für den Algorithmus am besten mittels HTML Tags <ol> oder <ul> als solche ausgezeichnet werden. Je leichter die Inhalte maschinell interpretiert werden können, desto besser für die Bewertung.
Darüber hinaus ist es sinnvoll, passende Triggerwörter zu verwenden, wie „How to“, „Anleitung“ oder „So wird’s gemacht“.
Und auch die Suche nach Suchphrasen, für die Snippets ausgespielt werden und für die die eigene Webseite bereits relativ hoch rankt, kann bei der Snippet Optimierung hilfreich sein. Diese low-hanging fruits lassen sich zum Beispiel über die Suchanalyse-Daten in der Search Console identifizieren, indem man nach Triggerwörtern sucht und auf diese Weise weitere mögliche Keywords findet. Je nach Suchintention und Bereich sollten die Inhalte dann wie beschrieben aufbereitet werden, um für Rankings herangezogen zu werden.
Wie bereits angesprochen, sollen Suchenden bei Google mithilfe der Answer Box eine schnelle Antwort auf ihre Fragen erhalten. Das bedeutet jedoch auch, dass die Frage in vielen Fällen damit schon ausreichend beantwortet wurde und es keinen Grund mehr für die Nutzer:innen gibt, die jeweilige Website zu besuchen. Daher könnte die Ausspielung eines Featured Snippets auch negative Effekte auf den Traffic einer Website haben.
Ein großer Vorteil für Webseitenbetreibende liegt jedoch darin, dass dieser Art von Snippet eine deutlich höhere Aufmerksamkeit als Standard-Snippets generiert. So kann die prominente Hervorhebung in der Answer Box selbst ohne Klick auf das Ergebnis einen möglichen Branding-Effekt nach sich ziehen.
Doch was bedeuten Featured Snippets für SEO, wenn es eigentlich keinen Grund mehr gibt, auf ein Ergebnis zu klicken?
Eine Möglichkeit besteht darin, gezielt für Featured Snippets zu optimieren, die auf eine komplexere Fragestellung eingehen und dadurch auch mehr Platz in den Suchergebnissen einnehmen. Denn Snippets sind aktuell noch in ihrer Größe und ihrem Format begrenzt, sodass sich lange Listen, Absätze oder komplexe Themen in diesem Format nicht allumfassend abbilden lassen und dadurch abgeschnitten dargestellt werden (Abb. 3).
Wird eine Frage in einem Featured Snippet also sehr umfangreich beantwortet und dadurch nicht vollständig angezeigt, werden die Nutzer:innen dazu animiert, das Ergebnis anzuklicken, um mehr zu erfahren. Aber auch ein eingebauter Call-to-Action kann Suchende dazu ermuntern, die jeweilige Webseite doch noch zu besuchen.
Die Suche mag sich zwar stetig verändern, doch die Nutzer:innen werden für Google immer im Mittelpunkt stehen. Daher kann eine SEO-Strategie auch nur wirklich erfolgreich sein, wenn klar ist, was die Nutzer:innen wollen und wenn ihnen genau das auch geboten wird. Featured Snippets eignen sich besonders gut, um die Suchintention mit leicht zu verarbeitende Informationshäppchen direkt zu befriedigen und können zusätzlich einen möglichen Branding-Effekt erzielen.
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