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SEO für FMCG-Websites

1. August 2023

Das Kaufverhalten von Konsument:innen verändert sich. Immer mehr Einkäufe werden online getätigt, was auch die Welt der Fast Moving Consumer Goods (FMCG) beeinflusst. Angesichts dieses Wandels in den Konsumgewohnheiten können es sich FMCG-Marken nicht länger leisten, die Wichtigkeit einer gut durchdachten SEO-Strategie zu vernachlässigen.

Viele große Konsumgüterunternehmen hinken in dieser Hinsicht jedoch hinterher. Oftmals fehlt eine ausgefeilte SEO-Strategie, die sicherstellt, dass Marken sowohl für Brand Keywords als auch für allgemeine Suchbegriffe gefunden werden.

Durch die Bereitstellung der richtigen Inhalte lassen sich nicht nur Verbrauchendenbedürfnisse befriedigen, sondern auch Markenbekanntheit steigern und Kund:innenbindung aufbauen. SEO-Daten können auch dafür genutzt werden, um mehr über die Zielgruppe herauszufinden und das Unternehmen weiterzuentwickeln. Was es dabei alles zu beachten gilt, erklären wir in diesem Artikel.

Was sind FMCG überhaupt?

Die Abkürzung FMCG steht für „Fast Moving Consumer Goods“. Die deutsche Übersetzung lautet „schnelllebige Verbrauchsgüter“ oder auch „Schnelldreher“. Sie bilden den Gegensatz zu den „Slow Moving Consumer Goods“ (SMCG), die sich langsamer verkaufen.

Fast Moving Consumer Goods sind Waren, die sich schnell verkaufen und einen hohen Warenumschlag aufweisen. Sie lassen sich in einigen Branchen häufiger finden als in anderen. Vor allem handelt es sich dabei um Produkte, wie Nahrungsmittel, Hygieneartikel oder Alltagsprodukte, die in der Regel in Supermärkten, Drogeriemärkten oder anderen Läden des täglichen Gebrauchs erworben werden können.

FMCG zeichnen sich somit durch ihre ständige Verfügbarkeit und Lieferbarkeit aus. Zwar sind sie relativ günstig in der Anschaffung, doch Konsument:innen achten dennoch auf das Preis-Leistungs-Verhältnis und vergleichen die Produkte untereinander.

Da FMCG einen großen Teil des alltäglichen Konsums ausmachen, bedeutet das für Herstellende und Händler:innen dieser Verbrauchsgüter eine ständige Herausforderung, sich den Veränderungen im Markt und den Bedürfnissen der Konsument:innen anzupassen. Aus diesem Grund ist eine effektive SEO-Strategie unerlässlich.

Branchen für Fast Moving Consumer Goods

Aufgrund niedriger Kosten und hoher Verkaufszahlen dominieren Fast Moving Consumer Goods viele Sektoren der Wirtschaft. Die Märkte für diese Produkte sind oft hart umkämpft. Die Branchen für FMCG lassen sich dabei vor allem in zwei Segmente unterteilen: in das Food- und das Nearfoodsegment.

Das Foodsegment beinhaltet Waren wie Nahrungsmittel, alkoholfreie und alkoholische Getränke sowie Tabakwaren. Einige Beispiele aus diesem Segment sind Maggi (Nestlé), Becks, Kinderschokolade, Dr. Oetker, Just Spices, Coppenrath & Wiese sowie Rotbäckchen.

Das Nearfoodsegment umfasst Körperpflegeprodukte und Kosmetik, Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel, Papierhygiene und Heimtierbedarf. Beispiele für bekannte Marken in diesem Segment sind Schwarzkopf, Weleda, Pampers, Zewa, Ob.de, Axe (Unilever) und Toppits.

Laut Statista entfallen 15% der gesamten privaten Konsumausgaben in Deutschland auf Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren – das sind mehr als 260 Milliarden Euro jährlich. Das Marktvolumen für Körperpflegeprodukte und Kosmetika liegt bei rund 13,6 Milliarden Euro, während mit Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln in Deutschland jährlich etwa 5 Milliarden Euro umgesetzt werden.

Die größten FMCG-Produzenten in Deutschland und weltweit

Im FMCG-Bereich dominieren multinationale Großkonzerne mit umfangreichen Produkt- und Markenportfolios. Einige der weltweit größten FMCG-Hersteller:innen sind Nestlé, Procter & Gamble, PepsiCo, Coca-Cola und Unilever.

Der britische Konzern Unilever ist einer der weltweit größten Produzenten von FMCG und hat viele verschiedene Marken unter seinem Dach. Der Konzern ist in zahlreichen Verbrauchsgütersegmenten tätig, einschließlich Lebensmittel, Getränke, Reinigungsprodukte und Körperpflegeprodukte.

Der aus der Schweiz stammende Konzern Nestlé ist der größte Nahrungsmittelhersteller der Welt und gehört ebenfalls zu den Top-FMCG-Produzenten. Aber auch im Bereich Kosmetik ist Nestlé aktiv, was das vielseitige Portfolio des Unternehmens unterstreicht.

In Deutschland gehört das Unternehmen Henkel zu den größten FMCG-Produzenten und ist unter den Top 50 FMCG-Produzenten weltweit. Henkel ist bekannt für seine breite Palette an Produkten in den Bereichen Reinigung, Körperpflege und Adhesive Technologies.

Abb. 1: Ein Auszug der führenden Konsumgüterherstellenden weltweit und deren Umsatz im Jahr 2020 (in Millionen US-Dollar). Quelle: Statista

Suchmaschinenoptimierung für FMCG

Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung steht die FMCG-Industrie vor der Herausforderung, ihr Offline-Verkaufsmodell auf den Online-Handel umzustellen. Traditionell werden diese Produkte im Einzelhandel verkauft, doch die Bedeutung des Online-Handels nimmt stetig zu und erfordert ein Umdenken sowie schnelles Handeln. Großunternehmen können sich nicht länger allein auf herkömmliche Werbeformen wie TV-Spots und Plakate verlassen, sondern müssen sich an die digitale Welt anpassen.

In Anbetracht schrumpfender Marketingbudgets gewinnt Suchmaschinenoptimierung (SEO) immer mehr an Bedeutung. Der Anteil von FMCG-Produkten am Gesamtumsatz des Online-Handels stieg laut Statista im Jahr 2021 auf etwa 11,2 Prozent, was durchaus durch die Corona-Krise beschleunigt wurde, die einen Boom im Bereich des Online-Shoppings auslöste.

Die Bedeutung der SEO für FMCG wird deutlich, wenn man bedenkt, dass die Markenpräsenz im digitalen Raum entscheidend ist, um die Konsument:innen auf sich aufmerksam zu machen und sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Wenn Konsument:innen nach einer Marke suchen, muss diese idealerweise als Top-Suchergebnis angezeigt werden. Doch der Wettbewerb ist stark und FMCG-Marken müssen sich auch gegen Start-ups behaupten können, die ihr Geschäft meist von Anfang an online aufbauen und dadurch meist innovativer und agiler sind und auch schneller auf aktuelle Trends reagieren können.

Damit Marken und Artikel im Netz gefunden werden und sich von ihrem Wettbewerbe abheben, bedarf es daher einer ausgefeilten SEO-Strategie.

Kommunikationsstrategie & Zielgruppenbedürfnisse

Das Verständnis für die Zielgruppenbedürfnisse ist ein zentraler Aspekt bei der Suchmaschinenoptimierung. Tatsächlich sucht der durchschnittliche Verbrauchende wahrscheinlich nicht aktiv im Internet nach Tempo Taschentüchern. Das führt zu der Frage, wie FMCG-Unternehmen ihre potenziellen Kund:innen online dann überhaupt erreichen und im Gedächtnis bleiben können.

Die Antwort liegt in einer gründlichen Kenntnis und einem Verständnis der Kund:innen und ihrer Interessen. Auf Basis dieses Wissens können Unternehmen Inhalte erstellen, die für ihre Zielgruppe relevant und ansprechend sind. Oftmals handelt es sich dabei um informative Inhalte, die häufige Fragen beantworten und Probleme lösen. Letztendlich wird damit jedoch das Ziel verfolgt, dass die Kund:innen auch offline im Geschäft zu den Produkten des eigenen Unternehmens greifen.

Ein gutes Verständnis der Kundenbedürfnisse bildet die Grundlage für jede Keyword-Content-Strategie. Aufbauend darauf werden Keywords recherchiert, die bei der Contenterstellung berücksichtigt werden.

Unternehmen sollten außerdem entscheiden, welche Identität sie mit ihrer Marke vermitteln möchten. Diese Überlegungen dienen als Orientierung bei der Auswahl der passenden Inhalte und Formate, die sowohl für die Zielgruppe relevant sind als auch mit der Markenidentität in Einklang stehen.

Besondere Herausforderungen an die Suchmaschinenoptimierung

Die Suchmaschinenoptimierung für FMCG-Websites bringt einige Herausforderungen mit sich, die sie von anderen Branchen unterscheidet. Denn: Ein Großteil der FMCG-Unternehmen betreibt keine eigenen Onlineshops, sondern verkauft die eigenen Produkte über verschiedene Einzelhandelskanäle. Daher liegt der Fokus der SEO-Strategie weniger auf der direkten Produktverkaufsförderung, sondern vielmehr auf der Informationsvermittlung über die Produkte und dem Aufbau der Kund:innenbindung.

FMCG-Unternehmen sind somit dazu angehalten, innovative und kreative Ansätze zu finden, mithilfe derer sie sich in den Suchergebnissen hervorheben und die Aufmerksamkeit der Konsument:innen für sich gewinnen. Dies kann durch eine Kombination aus technischer SEO, qualitativ hochwertigen Inhalten und einer gezielten Keyword-Content-Strategie erreicht werden.

Die Ziele der SEO für FMCG gehen jedoch weit über den bloßen Verkauf hinaus. Dazu gehören:

  • Kund:innenbindung
  • Brand Awareness (Steigerung der Markenbekanntheit)
  • Lead Generierung

Darüber hinaus können SEO-Daten dazu verwendet werden, wertvolle Informationen über die Kund:innen zu sammeln, wie beispielsweise ihre Bedürfnisse, Interessen und demografischen Merkmale. Diese Informationen können wiederum dazu genutzt werden, um die Produkte und das Marketing des Unternehmens weiterzuentwickeln.

Der Verkauf und der Umsatz sind zwar immer noch wichtige Ziele, stehen jedoch nicht unbedingt an erster Stelle einer solchen SEO-Strategie.

Weitere Online Kanäle

Neben den organischen Suchmaschinenergebnissen spielen für diese Unternehmen auch weitere Online-Kanäle eine Rolle. Diese Kanäle können dazu genutzt werden, die Präsenz der Marke zu erhöhen und die Interaktion mit den Kund:innen zu fördern.

So sind Social-Media-Plattformen wie Instagram und TikTok inzwischen zu unverzichtbaren Marketingtools für viele Unternehmen geworden. Sie ermöglichen es ihnen, sich auf eine Weise zu präsentieren, die authentisch, persönlich und ansprechend ist. Mit visuellen Inhalten, User-Generated-Content und Influencer:innen-Kooperationen kann auf diesen Plattformen eine starke Bindung zu den jeweiligen Zielgruppe aufgebaut werden.

Auch YouTube wird in der digitalen Strategie von FMCG-Unternehmen häufig mitgedacht. Videoinhalte eignen sich bestens dazu, die verschiedenen Produkte auf sowohl informative als auch unterhaltsam Weise zu präsentieren. Tutorials, Produkttests und „Behind-the-scenes“-Videos bieten User:innen zusätzlichen Mehrwert.

Allerdings gilt auch hier: Social-Media-Kanäle sollten stets sorgfältig entsprechend der Zielgruppe ausgewählt werden.

Technisches SEO für FMCG

Um mit der eigenen Website in Suchmaschinen gut zu ranken, muss neben einer Content Strategie natürlich auch das komplette technische Setup bedacht werden. Erst wenn die Website einwandfrei crawl- und indexierbar ist, kann sie mit ihren Inhalten Rankings erzielen.

FMCG-Unternehmen sind oftmals große Konzerne, die aufgrund ihrer Bekanntheit eher spät darauf angewiesen sind, verstärkt Ressourcen für ihre Onlinepräsenz zur Verfügung zu stellen.

Das zeigt auch eine Studie von Click Consult aus dem Jahr 2018, für die acht große Brands nach technischen SEO-Aspekten analysiert wurden – darunter u.a. Nestlé, Coca-Cola und L’Oréal. Dabei wurde festgestellt, dass viele große Marken in SEO-Praktiken kaum wettbewerbsfähig sind und bei grundlegendsten technischen SEO-Anforderungen, wie Meta-Titles und Descriptions, 404 Seiten, Alt-Texten bei Bildern usw. oft nicht mithalten können.

Darüber hinaus zeigt die Studie, dass 2 von 8 untersuchten Websites immer noch das veraltete Datentransferprotokoll HTTP verwenden. Strukturierte Daten, die Suchmaschinen helfen, den Inhalt von Webseiten besser zu verstehen, waren bei keinem der untersuchten Unternehmen vorhanden. Zudem erreichten nur drei Marken eine „gute“ Bewertung von Google hinsichtlich der Ladezeit ihrer mobilen Websites.

Auch bei der Nutzung der Google-Dienste für Unternehmen, wie dem Knowledge Graph und Google My Business, schneiden diese Art von Unternehmen schlecht ab: Nur eines nutzte beide Dienste und bei keiner Markenanfrage erschien ein Suchergebnis bei YouTube.

Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit für FMCG-Unternehmen, in technisches SEO zu investieren. Dabei kann es hilfreich sein, eine interne SEO-Abteilung aufzubauen oder die Unterstützung einer spezialisierten SEO-Agentur in Anspruch zu nehmen, die Handlungsempfehlungen erarbeitet und die Umsetzung überwacht. Technisches SEO ist kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess, der eine ständige Analyse und Optimierung erfordert.

Content-Strategie für Unternehmen von Fast-Moving-Consumer-Goods

In der sich ständig verändernden Welt des Fast-Moving-Consumer-Goods-Sektors liegt der Schlüssel zum Erfolg in dem Erkennen der Absichten und Bedürfnisse der Kund:innen und dem Erstellen passender und ansprechender Inhalte.

User Intent

Die Absicht zu verstehen, die Nutzende mit einer bestimmten Suchanfrage verfolgen, bildet die Grundlage jeder Content-Strategie. Dies kann zum Beispiel der Wunsch nach Informationen, der Kauf eines Produktes oder der Besuch einer bestimmten Website sein. Die Herausforderung für Unternehmen besteht darin, diese Absichten zu erkennen und passenden Content zu produzieren.

Stellen wir uns vor, ein:e Kund:in sucht nach Informationen über gesunde Ernährung. In diesem Fall könnte ein Unternehmen, das gesunde Lebensmittel produziert, einen Blogpost oder einen Leitfaden zur gesunden Ernährung bereitstellen. Dieser Inhalt ist nicht nur informativ, sondern fördert auch auf eine subtile und effektive Weise die Sicht auf das entsprechende Produkt.

Andererseits muss ein Unternehmen auch den Wunsch nach einem Kauf erfüllen, wenn Nutzende diesen anstreben. An dieser Stelle würde sich bspw. eine ansprechende Produktseite eignen, die die Vorteile des Produkts hervorhebt und gleichzeitig einen einfachen Kaufprozess ermöglicht.

Der Schlüssel zum Erfolg ist es, den User Intent richtig zu identifizieren und den Content entsprechend anzupassen. Nur so können FMCG-Unternehmen sicherstellen, dass sie ihren potenziellen Kund:innen genau das bieten, was sie suchen, und sie effektiv von ihren Produkten überzeugen.

Keyword-Strategie

Eine entscheidende Facette der Content-Strategie ist die Auswahl und Anwendung geeigneter Keywords. Im Zentrum dieser Strategie steht das Ziel, bei Google für bestimmte Begriffe ganz oben zu ranken. Doch hier stellt sich auch die Frage: Für welche Begriffe sollen wir ranken? Die Antwort darauf ist vielschichtig und hängt von verschiedenen Aspekten ab.

Brand Keywords: Einzigartigkeit schaffen

Brand Keywords, also Markennamen, Slogans und Produktnamen, sind in der Regel relativ einfach zu gewinnen. Die Marke eines Unternehmens ist einzigartig und in den meisten Fällen wird Google keine andere Marke für diese Keywords ausspielen. Eine Herausforderung könnte jedoch darin bestehen, dass es Drittanbietende bzw. Retailer gibt, mit denen die Unternehmen konkurrieren . Wenn Kund:innen nach einer Marke suchen, sollten sie auf der ersten Seite der Suchergebnisse idealerweise alles finden, was sie über das Unternehmen wissen möchten – dazu gehören auch Social-Media-Kanäle, Knowledge Graph, Bilder und Google My Business-Einträge.

Produktnahe Keywords: Mehrwert liefern

Hier wird es etwas kniffliger. Je nach Produkttyp ist der Wettbewerb groß und Unternehmen müssen sich von ihren Mitbewerbenden abheben. Was aber, wenn die Produkte eines Unternehmens nicht explizit gesucht oder online gekauft werden können? In solchen Fällen müssen sich Unternehmen die Frage stellen, welchen Mehrwert sie ihren Kund:innen bieten können und die Vorteile ihrer Produkte noch stärker in die Keyword-Strategie einbinden.

Generische Keywords: Großes Potenzial nutzen

Generische Keywords sind Suchanfragen, die nur indirekt etwas mit den jeweiligen Produkten zu tun haben. Für Unternehmen, die zwar keinen Onlineshop betreiben, aber Kund:innen an sich binden wollen, liegt hier das größte Potenzial.

Zwei Beispiele: Tempo & Persil

Nehmen wir zum Beispiel die Marke Tempo. Neben Informationen über das Unternehmen bietet die Website dieser Marke informative Ratgeberartikel rund um Gesundheit, Alltag und Reise an. Dadurch schafft es Tempo, auch für allgemeine Suchanfragen von hohem Interesse zu ranken.

Ein weiteres gutes Beispiel ist die Waschmittelmarke Persil, die auf ihrer Onlinepräsenz neben Produkt- und Unternehmensinformationen ein „Wasch-Wiki“ erstellt hat. Durch die dort aufgeführten Alltagstipps bringt sich Persil ins Blickfeld vieler Konsument:innen.

Eine umfassende und durchdachte Keyword-Strategie ist somit von großer Bedeutung. Durch den geschickten Einsatz von Brand Keywords, produktnahen Keywords und generischen Keywords können FCMG-Unternehmen nicht nur ihre Sichtbarkeit in Suchmaschinen erhöhen, sondern auch den Mehrwert, den sie ihren Kund:innen bieten, maximieren.

Content Hubs – Thematische Zentren schaffen

Content Hubs sind im Grunde Sammlungen von Inhalten, die sich um ein bestimmtes Thema drehen. Durch die Zusammenfassung thematisch zusammenhängender Inhalte an einem Ort können Besuchende sich detailliert und umfassend informieren. Dabei können verschiedene Formate und Arten von Inhalten verwendet werden, darunter Blog-Posts, Videos, Infografiken, E-Books und mehr.

Diese Hubs dienen nicht nur dazu, den Nutzenden relevante Informationen zu bieten, sondern auch dazu, Google und anderen Suchmaschinen zu signalisieren, dass das Unternehmen Autorität in diesem Themenbereich aufweist. Im Grunde sind Content Hubs eine Art Wissenszentrum, das um ein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Fragestellung herum aufgebaut ist. Dabei werden die Inhalte in einer logischen und nutzendenfreundlichen Weise organisiert, die es den Nutzenden erleichtert, die benötigten Informationen zu finden und zu verstehen.

E-E-A-T – Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness

Das Konzept von E-E-A-T (Erfahrung, Expertise, Autorität, Vertrauenswürdigkeit) ist ein wichtiger Aspekt beim Aufbau einer erfolgreichen Content-Strategie. Google verwendet dieses Konzept, um die Qualität von Webseiten zu bewerten.

  • Experience verdeutlicht, dass Inhalte mit einer gewissen Erfahrung erstellt wurden.
  • Expertise bezieht sich auf das Wissen und die Fähigkeiten, die ein Unternehmen oder eine Person auf einem bestimmten Gebiet hat.
  • Authoritativeness bezieht sich darauf, wie anerkannt und respektiert ein Unternehmen oder eine Person in ihrem Fachgebiet ist.
  • Trustworthiness gibt an, wie zuverlässig und ehrlich ein Unternehmen oder eine Person ist.

Durch die Bereitstellung von hochwertigen Inhalten, die Erfahrung, Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit demonstrieren und in übersichtlichen und leicht zugänglichen Content Hubs organisiert sind, können FMCG-Unternehmen ihre Sichtbarkeit in Suchmaschinen erhöhen.

Best Practice: Beispiele aus der Praxis

Unternehmen, die SEO effektiv nutzen, können ihre Sichtbarkeit und ihren Traffic erheblich steigern. Hier sind drei Beispiele von großen Marken, die erfolgreich im SEO aktiv sind.

Pampers (Unilever)

Pampers, eine Marke von Procter & Gamble, ist ein hervorragendes Beispiel für ein Unternehmen, das SEO richtig macht. Die Website pampers.de bietet umfangreiche Informationen und Ressourcen für die entsprechende Zielgruppe, die hauptsächlich aus Frauen und Familien besteht. Dies spiegelt sich in ihren SEO-Statistiken wider.

Pattex (Henkel)

Pattex, eine Marke von Henkel, richtet sich an Heimwerker:innen und bietet eine Vielzahl von Produkten zur Verbesserung und Reparatur von Wohnräumen. Die Website pattex.de bietet nicht nur Informationen über die verschiedenen Produkte, sondern auch inspirierende und hilfreiche Ratgeber. Der Sichtbarkeitsindex von pattex.de steigt kontinuierlich.

Just Spices (Kraft Heinz)

Just Spices ist ein jüngeres Unternehmen, das sich an Hobbyköch:innen richtet. Der SEO- Ansatz hier zeigt, wie neue Unternehmen den Markt schnell verändern können. So hat die Website justspices.de einen Sichtbarkeitsindex von 2,458, der seit Ende 2021 deutlich angestiegen ist. Besonders bemerkenswert ist das Rezeptverzeichnis, das den größten Anteil an dem organischen Traffic der Seite ausmacht.

Diese drei Beispiele zeigen, wie Unternehmen unabhängig von Größe oder Alter, SEO nutzen können, um ihre Online-Präsenz zu stärken und ihren Traffic zu steigern. Es zeigt auch, dass es nicht nur darum geht, für bestimmte Keywords zu ranken, sondern auch darum, qualitativ hochwertige, relevante und hilfreiche Inhalte bereitzustellen, die den Bedürfnissen und Interessen der Zielgruppe entsprechen.

Internationalisierungsstrategien für Unternehmen der FMCG

Die Internationalisierung bietet Unternehmen aus dem Bereich der Fast-Moving-Consumer-Goods große Wachstumschancen. Doch wenn es um die Content-Strategie geht, reicht es nicht aus, einfach nur die bestehenden Inhalte zu übersetzen. Eine wirkungsvolle Internationalisierungsstrategie erfordert eine durchdachte Lokalisierung der Inhalte, um sicherzustellen, dass sie für das jeweilige Zielpublikum relevant und ansprechend sind.

Die Bedeutung der Lokalisierung

Im Kontext von Content-Marketing bedeutet Lokalisierung die Anpassung der Inhalte an die spezifischen kulturellen und sozialen Bedingungen des Ziellandes. Dies umfasst sowohl sprachliche als auch nicht-sprachliche Elemente und kann das Design, die Bildsprache und sogar die Produktangebote beeinflussen.

Ein anschauliches Beispiel für eine solche gezielte Lokalisierung ist die Marke Vanish. In Deutschland würde Vanish bei der Bewerbung ihres Fleckenentferners auf das Szenario „Grasflecken auf dem Fußballtrikot“ eingehen, da Fußball hierzulande eine große Rolle spielt. Im Gegensatz dazu würden sie in Australien eher auf das Szenario „Grasflecken auf dem Rugbytrikot“ setzen, da Rugby dort die populärere Sportart ist.

Kontextbezogene Anpassung

Auch die Marke Pritt, die zur Henkel-Gruppe gehört, hat die Wichtigkeit der kontextbezogenen Anpassung ihrer Inhalte erkannt. In Deutschland sind zum Beispiel Bastelanleitungen für Schultüten relevant, da hierzulande die Schultüte ein traditioneller Bestandteil der Einschulungsrituale ist. Allerdings wären in anderen Ländern, wo es diese Tradition nicht gibt, solche Inhalte nicht passend.

Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, die spezifischen Bedürfnisse und Kontexte der internationalen Zielgruppen zu verstehen und die Inhalte entsprechend auszurichten. Eine effektive Internationalisierungsstrategie berücksichtigt daher sowohl universelle als auch lokale Themen, um ein breites Publikum zu erreichen und gleichzeitig spezifische Zielgruppen anzusprechen.

Ein guter Ausgangspunkt für die Entwicklung solcher lokalisierten Inhalte sind Markt- und Kulturstudien, Kund:innenbefragungen und eine gründliche Keyword-Recherche in der jeweiligen Sprache und Region. Nur so kann ein Unternehmen sicherstellen, dass es seine Botschaften effektiv übermittelt und seine Produkte und Dienstleistungen in einem globalen Markt erfolgreich positioniert.

Checkliste: So optimierst du deine Seite

Keyword-Recherche

  • Führe eine umfassende Keyword-Recherche durch.
  • Schau auch, was dein Wettbewerb macht.
  • Identifiziere relevante Keywords und häufige W-Fragen.
  • Integriere diese Keywords in Fließtext, Meta-Tags und URL.

Content-Erstellung

  • Erstelle hochwertige, nützliche und informative Inhalte.
  • Berücksichtige die Bedürfnisse und Interessen deines Publikums.
  • Verwende Haupt- und verwandte Nebenkeywords in deinem Content.

Onpage-SEO

  • Optimiere die Meta-Tags deiner Seite.
  • Setze H1- und H2-Überschriften ein.
  • Stelle eine saubere URL-Struktur sicher.
  • Implementiere interne Verlinkungen.
  • Optimiere die Ladegeschwindigkeit deiner Seite.
  • Stelle sicher, dass deine Website mobilfreundlich ist.

Offpage-SEO

  • Entwickle eine Offpage-SEO-Strategie.
  • Akquiriere Backlinks von qualitativ hochwertigen, relevanten Websites.
  • Nutze Social Media, Gastbeiträge und Influencer-Beziehungen.

User Experience

  • Optimiere die Benutzerfreundlichkeit deiner Website.
  • Stelle sicher, dass die Navigation intuitiv ist und Informationen leicht auffindbar sind.

Monitoring und Analyse

  • Überwache regelmäßig die Leistung deiner Website.
  • Analysiere das Verhalten deiner Nutzer mithilfe von Tools wie Google Analytics.
  • Passe deine Strategie basierend auf diesen Erkenntnissen an.

Denke daran, dass die Verbesserung deiner Website ein kontinuierlicher Prozess ist. Bleibe geduldig und beharrlich bei der Optimierung, um Erfolge zu erzielen.

Zusammenfassung und Key Takeaways

Die Implementierung von SEO-Strategien ist für FMCG-Unternehmen entscheidend, um ihre Online-Präsenz zu stärken und wettbewerbsfähig zu bleiben. Während viele große Marken noch Nachholbedarf in diesem Bereich aufweisen, verdeutlichen vereinzelte Marken durch effektive SEO-Praktiken, wie Sichtbarkeit und Traffic gesteigert werden können.

Die Bedürfnisse der Kund:innen stehen dabei im Mittelpunkt. In der digitalen Welt haben Verbrauchende Zugang zu einem breiten Angebot und suchen nach spezifischen Lösungen für ihre Probleme. Eine gezielte Keyword-Content-Strategie bildet diese ab. Über Content Hubs und E-E-A-T lassen sich Inhalte zu bestimmten Themen bündeln und die Expertise in einem Fach- oder Themengebiet hervorheben.

Für Unternehmen, die auf internationalen Märkten aktiv sind oder werden wollen, ist die Anpassung der Inhalte an die lokalen Bedingungen entscheidend, um kulturelle und sprachliche Unterschiede angemessen zu berücksichtigen.

Mit langfristigen SEO-Bemühungen und den entsprechenden Ressourcen können FMCG-Unternehmen durch eine durchdachte SEO-Strategie ihre Online-Präsenz verbessern und ausbauen. Eine erfahrene SEO-Agentur kann dabei unterstützen, die richtigen Hebel zu identifizieren.

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Wiebke Unger

Wiebke Unger ist SEO Consultant bei Claneo. Sie berät Kund:innen in allen Bereichen der Suchmaschinenoptimierung. Mit ihrer mehrjährigen Erfahrung in der SEO Branche sowie dem PR Bereich unterstützt sie Claneo seit 2022.

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Quadrate und Foto von lächelnder Mitarbeiterin
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