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Backlink-Audit: So analysiert ihr euer Backlinkprofil

13. Juni 2023

Backlinks tragen in großem Maße zu einer erfolgreichen SEO-Strategie bei. Sie stärken nicht nur das Vertrauen und die Autorität einer Seite, sondern können auch zu einem besseren Ranking in den Suchmaschinenergebnissen führen. Wichtig ist hier allerdings, dass es sich dabei um qualitativ hochwertige und relevante Links von vertrauenswürdigen Quellen handelt.

In diesem Artikel wollen wir euch zeigen, wie ihr ganz einfach mithilfe von Ahrefs euer Backlinkprofil an den entscheidenden Stellen analysieren könnt und welche Erkenntnisse ihr dadurch gewinnen könnt.

Tools: Die richtige Wahl treffen

Bei der Vielzahl an SEO-Tools sieht man manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht. Aus diesem Grund sollte man sich mit der Wahl des passenden Tools ausgiebig auseinandersetzen und vor allem auf die interessanten Unterschiede in Hinblick auf die Kosten und die Qualität der Daten achten. Im Offpage-Bereich und besonders bei der Analyse des Backlinkprofils hat sich für uns Ahrefs als das hilfreichste Tool herausgestellt.

Wir können hier nicht nur eine große Vielfalt an Funktionen nutzen, sondern auch auf eine umfangreiche Datenbank an Backlinks zugreifen. Zusätzlich unterstützen Metriken wie das Domain Rating dabei, wertvolle Schlüsse auf die Qualität der eingehenden Links zu ziehen.

Gute SEOs wissen aber natürlich: Auch wenn Ahrefs ein sehr gutes All-in-One-Tool darstellt, sollten zur Datenerhebung und -bewertung noch weitere Tools herangezogen werden, da ein Tool allein in der Regel nur eine begrenzte Aussagefähigkeit besitzt und keine 100 %-ige Genauigkeit garantieren kann.

In diesem Artikel möchten wir dennoch den Fokus auf Ahrefs legen, da es sich besonders gut für einen Backlink-Audit eignet.

Überblick verschaffen: Was ist der Status quo?

Bevor weitere Schritte folgen, muss zunächst geklärt sein, wie der Status quo aussieht, was man kann, was einem fehlt und wie das Ziel aussehen soll. Für eine gute Übersicht startet ihr in Ahrefs damit, dass ihr eure Domain eingebt und euch die Auswertung anzeigen lasst. Die relevanten Zahlen zu identifizieren und daraus Erkenntnisse zu ziehen, gestaltet sich allerdings etwas komplexer.

Abbildung 1: Übersicht der wichtigsten Kennziffern von claneo.com

In Abbildung 1 seht ihr die wichtigsten Daten, die euch bei der Einordnung eures Backlinkprofils helfen. Dabei solltet ihr besonders den Ahrefs Rank, das Domain Rating (DR) und die Anzahl der verweisenden Domains im Blick behalten.

So bietet euch das Domain Rating, das die Qualität der auf euch verweisende Domains bewertet, eine sinnvolle Orientierung. Anhand unseres Beispiels in Abbildung 1 könnt ihr zum Beispiel sehen, dass das Verhältnis von der Anzahl der verweisenden Domains zum Domain Rating ziemlich gut ist: So sind unter den aktuell 293 verweisenden Domains vorwiegend starke Domains, die Linkjuice übergeben.

Doch was sagt uns diese Zahl genau? Grundsätzlich nimmt das Domain Rating eine Bewertung auf einer Skala von 1 bis 100 vor, wobei 100 den absoluten Höchstwert darstellt. Domains, die über ein Domain Rating von über 90 verfügen, haben es aufgrund ihres erwiesenen Mehrwerts vergleichsweise einfach, die Anzahl und Qualität ihrer eingehenden Backlinks weiter zu steigern. Allerdings büßen alle anderen Seiten DR ein, wenn diese starken Seiten noch stärker werden. Da ein höheres Rating auch bedeutet, dass weitere Steigerungen schwieriger möglich sind, lässt sich das DR zum Beispiel auch „einfacher“ von 2 auf 10 steigern als von 10 auf 20.

Neben dieser eher allgemeinen Bewertung bieten euch die Daten der „verweisenden Domains“ mehr Details: Hier seht ihr, wie viele einzigartige Domains auf euch verlinken, wobei pro Domain nur ein Link gezählt wird. Aus diesem Grund müsst ihr die Anzahl dieser verweisenden Domains auch in ein Verhältnis mit den eingehenden Backlinks setzen. Dass die Anzahl der Backlinks dabei deutlich höher ausfällt, kommt in der Regel dadurch, dass euch einige Domains mehrfach – zum Beispiel auf jeder Unterseite – verlinken. Ein detaillierter Blick auf die verweisenden Domains kann vor allem in Hinblick auf eure SEO-Bemühungen jedoch nie schaden.

Qualität vor Quantität

Spätestens seit dem Penguin Update spielt die Qualität der vorhandenen Backlinks eine wichtigere Rolle als die reine Anzahl. Daher lohnt sich ein genauerer Blick auf die Qualität: Für eine Analyse der Links klickt ihr bei Ahrefs einfach auf „verweisende Domains“.

Abbildung 2: Die Übersicht „verweisende Domains“ für claneo.com

Auf Basis der jeweiligen Domain findet ihr hier alle wichtigen Informationen zu den eingehenden Links. So wird nicht nur erkenntlich, welche Domain wie oft und in welcher Art auf euch verlinkt, sondern auch wie viel Traffic diese Domain vorweist und wann die Links entstanden sind (Abb. 2).

Gut zu wissen: Die Domains werden automatisch nach ihrer Qualität anhand des Domain Ratings geordnet. Wenn ihr bei „Links auf das Ziel“ auf die Anzahl der Links klickt, wird euch sogar angezeigt, in welchem Kontext die Links stehen und auf welche URL eurer Seite diese verweisen. Auf diese Weise bekommt ihr nicht nur einen Überblick über die Inhalte, die verlinkt werden, sondern könnt auf dieser Basis auch neue Content Strategien entwickeln und weitere spannende Inhalte produzieren, die wiederum gute Chancen auf neue Links haben.

Broken Backlinks: Linkpower wiederherstellen

Ein Backlinkaudit kann euch zudem wichtige Erkenntnisse zu Broken Backlinks liefern. Ahrefs zeigt euch hier Links an, die zwar auf euch verweisen, allerdings zu einer 404-Seite führen. Das bedeutet, dass diese Art von Links auch keinen Linkjuice an euch weitergeben.

Abbildung 3: Die Funktion „Broken Backlinks“ für claneo.com

Hier bieten sich zwei Optionen an, mit denen ihr den Linkjuice wiederherstellen könnt.

  1. Ihr kontaktiert die Webseitenbetreibenden oder Autor:innen der linkgebenden Seite und bittet darum, den Link auf eine funktionierende URL eurer Domain zu setzen, die den gleichen oder einen sehr ähnlichen Inhalt hat.
  2. Ihr richtet eine dauerhafte Weiterleitung der 404-Seite zu einer vergleichbaren Seite oder eurer Startseite ein.

Auf Abbildung 3 könnt ihr erkennen, dass Claneo bei DMEXCO 2021 als Aussteller vorgestellt wurde. Die Landingpage zur Konferenz scheint nun nicht mehr erreichbar zu sein. Dieses Problem kann claneo.com ganz einfach selbst lösen, indem der entsprechende Bild-Link auf der DMEXCO-Seite entfernt wird und künftig noch der Link zur Startseite aus den Kontaktdetails gültig ist.

Neue Links gefällig? Nutzt diese Funktion für die Domain eures Wettbewerbs, kontaktiert die jeweiligen Linkgebenden und bietet für diese Broken Backlinks vergleichbare Seiten eurer Domain an, auf die neu verlinkt werden kann. Für die Linkgebenden ist es nämlich ebenfalls von Vorteil, wenn ihre Links nicht mehr länger ins Nichts führen.

Top-Level-Domains und Ankertexte

Ihr solltet immer darauf achten, dass euer Backlinkprofil möglichst natürlich ist und ihr potenzielle Gefahren durch Spam-Verlinkungen, Black-Hat-Attacken des Wettbewerbs oder andere schädliche Einflüsse rechtzeitig erkennt und beseitigt. Daher ist es sinnvoll, sich die Herkunft dieser Links einmal genauer anzuschauen. Dies könnt ihr tun, indem ihr bei Ahrefs in der Übersicht „verweisende Domains“ oben nach Top-Level-Domains (TLDs) sortiert oder auf der Übersichtsseite nach unten scrollt, um so gezielt potenziell gefährliche Links untersuchen zu können.

Aufgepasst: TLDs wie .xyz, .online, .pw oder ähnliche sind in den meisten Fällen Spam und dadurch wertlos oder gar schädlich. Weil das aber nicht immer so ist, lohnt sich ein Blick ins Detail. Betreibt ihr zudem eine Seite in Deutschland, auf die jedoch auffällig viele Domains aus bspw. Russland oder Indien verlinken, solltet ihr diese mal unter die Lupe nehmen. Da solche Links in manchen Fällen auch sinnvoll sein können, ist hier eine Analyse sinnvoll und ein genauerer Blick auf den Kontext, in dem die Links gesetzt wurden. Dies gilt ebenfalls für die Ankertexte, zu denen ihr bei Ahrefs über den gleichnamigen Kategoriepunkt gelangt.

Abbildung 4: Die Funktion „Ankertexte“ für claneo.com

Im Optimalfall enthalten Ankertexte euren Brandnamen oder eure Website-URL oder verdeutlichen zumindest, zu welchem Inhalt sie auf eurer Seite führen. Am besten machen diese Art von Links den Großteil der Ankertexte aus.

Finden sich in der Übersicht jedoch unnatürliche Keywordgruppen in falscher Grammatik oder chinesische Zeichen, sollte man dies einmal genauer betrachten. So steht zum Beispiel der Ankertext „<a>no text</a>“ in Abbildung 4 für Bildverlinkungen, was einen ersten Verdacht auf Spam nahelegen kann, wiederum bei vielen Domains aber auch auf natürliche Weise den Großteil der Ankertexte ausmachen.

Spam und Disavow: Niemand braucht schlechte Links

Backlinkaudits haben auch das Ziel, potenziell toxische verweisende Domains zu erkennen und unschädlich zu machen. Neben den bereits genannten Methoden gibt es hier noch andere Optionen.

Solltet ihr also Unregelmäßigkeiten feststellen oder sogar bereits von einem Google-Penalty betroffen sein, solltet ihr euch so schnell wie möglich von den schädlichen Links verabschieden. Mit etwas mehr Zeit verbunden, dafür aber sehr präzise ist es, wenn ihr die Liste der verweisenden Domains aus Ahrefs als Tabelle exportiert. Hier solltet ihr allerdings nur dofollow-Domains exportieren, da nofollow-Links laut Google nicht auf eine Disavowliste gehören.

Im nächsten Schritt schaut ihr euch diese Domains detaillierter an und bewertet sie. Für eine bessere Übersicht könnt ihr den Datensatz auch nach TLDs oder DR sortieren. Je „fremder“ die TLD und je geringer das DR, desto höher das Spampotenzial. Am besten nehmt ihr aber jede dieser Seiten genau unter die Lupe und entscheidet auf dieser Basis, ob sie toxische Inhalte aufweisen (Pornos, Glücksspiel, Waffen usw.) oder ob dort „echte“ Inhalte zum Beispiel in Form von Artikeln vorhanden sind. Linkkauf-Aktivitäten, die vielleicht aus früheren Zeiten auf eurer Domain entstanden sind, solltet ihr dabei ebenfalls auf die Liste setzen, denn besonders solch offensichtlich gekauften Verlinkungen (z.B. innerhalb eines mit Keywords gestopften 400-Wörter-Textes auf einem künstlich angelegten und themenfremden Blog) stellen für Google einen Grund für eine Abstrafung dar.

Am besten markiert ihr euch in der Liste alle potenziell toxischen Links und fügt diese später einer Disavowliste hinzu, die ihr dann in der Google Search Console hochladet. Auf diese Weise zeigt ihr Google, dass diese Links nicht in die Bewertung eurer Domain einfließen sollen. Zwar bleiben die Links bestehen, Google ignoriert sie aber von da an.

Bitte beachten: Eine Disavowliste sollte nur Domains oder URLs enthalten, die wirklich zu 100 % toxisch sind. Solltet ihr euch bei einem Link nicht sicher sein, dann fügt diesen besser nicht der Disavow hinzu. Landet nämlich eine starke, wertvolle Domain auf der Liste, macht ihr am Ende mehr kaputt, als ihr retten könnt.

Fazit

Mithilfe von Ahrefs könnt ihr relativ einfach eine ausführliche Bewertung sowohl eures Backlinkprofils als auch dem Backlinkprofil eurer Konkurrenz vornehmen. Da dies allerdings etwas Übung benötigt, solltet ihr euch vorab alle Berechnungsgrundlagen der Kennziffern durchlesen und eure eigenen Ableitungen treffen. Wie eigentlich überall im SEO hängt das eine auch immer mit dem anderen zusammen. Denkt daran, dass es keine optimalen Verhältnisse zwischen TLDs, Backlinks und verweisenden Domains oder Ankertexten gibt und achtet immer auf die Details. Wichtig ist zudem, die Daten stets kritisch zu hinterfragen, um euer Backlinkprofil besser zu verstehen und um zu erkennen, wo ihr wirklich eingreifen müsst.

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Tertius Wahlich

Tertius ist Digital PR Manager bei Claneo. Für KMU und Konzerne führt er erfolgreiche Digital PR Kampagnen mit nationalem oder internationalem Fokus durch. Die schriftliche Kommunikation im Rahmen verschiedenster PR- und SEO-Texterstellungsformate ist dabei neben Hauptaufgabe auch seine Leidenschaft.

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Quadrate und Foto von lächelnder Mitarbeiterin
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