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Wie gefährlich ist Linkspam für das Google Ranking?

30. Mai 2023

Wie schädlich ist Linkspam wirklich? Nicht erst seit gestern wird das Internet mit toxischen Inhalten und irrelevanten Keywords überflutet. Woran ihr toxischen Backlinkspam erkennen könnt, wie gefährlich er sich aufs Ranking auswirken kann und mit welchen Maßnahmen negative Auswirkungen vermieden werden können, erklären wir in diesem Artikel.

Ein gut gepflegtes und natürlich aufgebautes Backlinkprofil kann die Chancen steigern, im Google Ranking eine bessere Position zu erreichen. Eine hohe Domainpopularität kann vorteilhaft sein, da viele Links eine höhere Glaubwürdigkeit vermitteln. Im Laufe der Entwicklung von Suchalgorithmen stellte sich heraus, dass nicht ausschließlich die Domainpopularität entscheidend für gute Ergebnisse in den SERP-Positionen ist. Vielmehr kommt der Domainqualität inzwischen eine entscheidende Rolle zu: Sie ist maßgeblich verantwortlich dafür, starke Metriken und eine erfolgreiche Ranking-Performance zu erreichen. Befinden sich hauptsächlich gute Domains im Backlinkprofil, steht einer positiven Entwicklung demnach nichts im Weg. Anders sieht es aus, wenn viele schädliche und schwache Domains den Großteil der Popularität ausmachen. Findet ihr viele solcher Domains, kann dies ein erstes Anzeichen für ein spamlastiges Linkprofil sein. Um schädlichen Linkspam und die damit einhergehenden Auswirkungen richtig erkennen und beheben zu können, lohnt es sich genauer hinzusehen.

So könnt ihr die Qualität von Backlinks beurteilen

Zu den wichtigsten Rankingfaktoren zählt unter anderem die Qualität von Backlinks, die eine Webseite von anderen Domains erhält. In einem guten Backlinkprofil sollte grundsätzlich eine natürliche Struktur herrschen. Das gilt zum einen für die Anzahl der dofollow- und nofollow-Backlinks und zum anderen für das Verhältnis von Domain- und Linkpopularität. Übrigens: Nur dofollow-Backlinks können für Rankingverbesserungen sorgen. Mit Hilfe verschiedener Tools ist es möglich, anhand von KPIs einen schnellen Überblick über die Qualität des Backlinkprofils zu erhalten.

Welche Kriterien und Merkmale euch bei der Bewertung von Backlinks und verweisenden Domains unterstützen können, zeigt die folgende Auflistung:

Was ist Linkspam und wie könnt ihr diesen erkennen?

Es gibt verschiedene Merkmale, die bei der Bestimmung der Linkqualität unterstützen können. Schlechte Backlinks zeichnen sich dadurch aus, dass sie keine überzeugenden Metriken aufweisen und kaum Linkjuice an die eigene Domain weitergeben können. Doch es geht noch schlechter: Es gibt sogar Links, die tatsächlich schädlich für das Google-Ranking sein können.

Für schädlichen Linkspam ist nicht nur seine schlechte Qualität charakteristisch, vielmehr fällt er durch schädliche Inhalte und einen unnatürlichen Aufbau auf. Links dieser Art werden mit der Intention gesetzt, das Ranking einer Zielseite auf unnatürliche Weise zu verändern. Somit verstößt schädlicher Linkspam gegen die Richtlinien von Google.

In den meisten Fällen lassen sich Spam-Domains leicht erkennen. Anhand einiger hilfreicher Kriterien könnt ihr einen Großteil der potenziell schädlichen Domains identifizieren:

  1. Layout und Inhalte

Typische Spam-Webseiten erkennt man meistens schon am Layout und den ersten sichtbaren Inhalten. Inhalte, die offensichtlich nicht zum eigenen Produkt bzw. zur eigenen Plattform passen, geben meist das erste Anzeichen für eine Verlinkung unnatürlicher Art. Neben Verlinkungen in irrelevanten Webverzeichnissen und Linksammlungen werden auch dofollow-Links von Plattformen mit pornografischen Inhalten oder Online-Gambling als toxisch eingestuft. Gibt es keine Inhalte wie Texte oder Bilder, sondern nur wahllos gelistete Keywords und Links, dann handelt es sich mit großer Sicherheit um eine Domain, die den Bewertungsalgorithmus von Google zu manipulieren versucht. Diese Websites werden alleinig zum Zweck der Verlinkung eingerichtet.

  1. Domainname

Auch der Domainname kann einen Hinweis auf toxischen Spam geben. Neben URLs, die aus Buchstaben und Zahlenkombinationen ohne inhaltlichen Sinn bestehen, nutzen viele Spammer:innen auch den Namen einer Institution und fügen hier Zahlen oder Zeichen hinzu, um sich die Autorität dieser Institution zu Nutze zu machen. Dieses Vorgehen wird verwendet, um die Nutzenden zu verwirren.

  1. Top-Level-Domain

Erhöhte Aufmerksamkeit solltet ihr Links mit einer fremdländischen Top-Level-Domain widmen. Im besten Fall generiert eine Seite den Großteil ihrer Links von Plattformen, die für die eigene Zielgruppe interessant sind. Hierbei gilt jedoch: Fremdländische Domains sollten nicht pauschal als toxisch bewertet werden, sondern differenziert nach der thematischen Relevanz der Seiten eingeschätzt werden! Gut zu wissen: Top-Level-Domains aus kleineren Staaten wie beispielweise .pw (Palau) werden gerne von Spammer:innen genutzt.

  1. Datenschwankungen

Verschiedene SEO-Tools wie ahrefs oder SISTRIX können Hinweise auf schädlichen Linkspam geben. Ihr solltet sowohl negative als auch positive Änderungen an relevanten KPIs gut im Blick behalten, um die Ursachen dafür zu identifizieren und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen. Drastische Datenschwankungen können ein Anzeichen für eine Spam-Attacke sein. Dazu zählen beispielsweise klarer Traffic-Verlust oder ein plötzlicher Anstieg der Domainpopularität.

  1. Ankertexte

Ein Blick auf die Ankertextverteilung kann euch ebenfalls Aufschluss über schädlichen Linkspam geben. So ist es beispielsweise auffällig, wenn sehr lange und präzise Ankertexte von verschiedenen verweisenden Domains genutzt werden. Oft handelt es sich dabei um Spam-Seiten mit identischen Inhalten, die unter einem anderen Domain-Namen veröffentlicht wurden. Kommerzielle Money-Keywords wie „hier kaufen“ oder „jetzt bestellen“ solltet ihr genauer beachten. Ankertexte, die inhaltlich nicht zum Linkziel passen, können ein weiteres Indiz für Spam sein. Besonders fremdsprachige Ankertexte (z. B. chinesische Schriftzeichen) deuten auf thematisch irrelevante Verlinkungen hin. Bild-Verlinkungen (<a>not text</a>), werden ebenfalls gerne genutzt, um viele Links unauffällig zu platzieren.

Abbildung 1: Ankertextverteilung mit Hinweis auf Linkspam (Quelle: ahrefs)
  1. URL-Struktur

Bei genauerer Betrachtung der einzelnen Backlinks können häufig bestimmte Muster in der URL-Struktur erkannt werden, die Rückschlüsse auf einen unnatürlichen Artikel zulassen. Eine manuelle Linkprüfung kann dabei helfen, auf solche Artikel aufmerksam zu werden, insbesondere dadurch, wenn Bilder und identische Passagen wiederholt auftauchen. Sucht man daraufhin nach der URL-Endung der auffälligen Seite, findet man oft Links von anderen Domains mit einem identischen URL-Aufbau. Solche Artikel sehen auf den ersten Blick möglicherweise nicht wie Spam aus und erfordern demnach eine genaue Überprüfung.

Abbildung 2:  Identische URL-Struktur bei verschiedenen Domains

Insgesamt solltet ihr bei der Analyse individuell bewerten, ob die Verlinkung im Backlinkprofil sinnhaft ist und Nutzenden einen Mehrwert bietet. Befinden sich im Backlinkprofil viele Seiten, die nicht zum Produkt oder zur Dienstleistung passen, sollten diese genauer unter die Lupe genommen werden.

So entsteht toxischer Linkspam

Linkspam kann auf verschiedene Art und Weise entstehen. Seitdem Google als erfolgreichste Suchmaschine den Markt dominiert, haben Websitebetreibende den Vorteil von Spam für das Erreichen besserer Rankings erkannt. Nach wie vor entstehen eine Vielzahl von keyword- und linkbezogenen Spamtaktiken mit dem Ziel, die Suchergebnisse zu manipulieren.

Auch heutzutage findet man eine Vielzahl verschiedener Spam-Taktiken im Internet. Von Dezember 2020 bis Dezember 2021 ist die Zahl der Phishing-Webseiten sogar um 37 % gestiegen (Quelle: Statista). Die stetige Verbreitung von Spam-Domains bzw. Phishing-Websites stellt sich für etwa 90 % aller Internetseiten als Problem heraus. Spam-Angriffe sind in den meisten Fällen das Ergebnis von Cyberkriminalität, sie zielen mit automatisierten Angriffen auf Tausende von Domains gleichzeitig ab.

Weit verbreitet ist der Einsatz von sogenannten Spambots, die für das massenhafte unautorisierte Kopieren von Webinhalten eingesetzt werden. Diese Taktik geht bis hin zum systematischen Ausspionieren von Softwarelücken von Servern. Eine weitere gängige Praktik sind sogenannte Website-Scrapers, die den Inhalt fremder Internetseiten extrahieren, ohne dabei die Zustimmung der Autor:innen einzuholen. So kommt es zu massenhaften Kopien von Original-Webseiten im Web.

Die Suchwortdichte galt lange Zeit als wichtiges Bewertungskriterium von Google. Daher versuchen Linkspammer:innen nach wie vor, eine Vielzahl von Keywords auf Webseiten zu platzieren. Das ist zum Beispiel durch unsichtbaren Text, durch die Verwendung von Keywords in den Alt-Attributen von Bildern und die Nutzung von Content-Farmen möglich. Auch wenn Google hauptsächlich hochwertigen und relevanten Content schätzt, finden sich solche Taktiken noch relativ häufig.

Aus diesen Gründen wird Linkspam von Google abgestraft

Trotz zahlreicher Updates und Änderungen am Google-Algorithmus kommt es weiterhin zu Abstrafungen durch Google. Die Gründe einer Abstrafung können dabei sehr unterschiedlich sein. Nicht ein einzelner toxischer Link ist verantwortlich für eine Abstrafung, sondern eine Kombination verschiedener Verstöße gegen die Google-Richtlinien. Dazu können zählen:

  1. Durch Nutzer:innen generierter Spam kann eine Abstrafungen nach sich ziehen. Dieser entsteht beispielsweise durch Linkspam in Forenbeiträgen sowie Links in Profilen und Signaturen.
  2. Sollte sehr viel Linkspam in verschiedenen Web-Verzeichnissen und Linklisten verteilt sein, kann dies ebenfalls zu Abstrafungen führen.
  3. Genereller Spam, der sich durch die Verwendung von Keyword-Stuffing oder ohne thematischen Bezug zur Seite darstellt, wird ebenfalls kritisch betrachtet und gegebenenfalls abgestraft.
  4. Eine weitere Gefahr für Abstrafungen sind Links, die absichtlich versteckt wurden, beispielsweise Text in der Farbe des Hintergrunds oder das Platzieren von Text außerhalb des sichtbaren Bildschirmbereichs durch die Verwendung von CSS.
  5. Auch sehr alte Links können für Abstrafungen sorgen.

Die Auswirkungen von Abstrafungen

Ihr solltet nicht nur mögliche Gründe für Abstrafungen kennen, sondern euch auch mit deren Auswirkungen auf die Webseite beschäftigen. Dadurch könnt ihr schnell erkennen, wieso die Seite schlecht performt.

Die wohl auffälligste und häufigste Auswirkung von Abstrafungen stellt ein Einbruch der Rankingpositionen dar. Durch die Abstrafungen von Google können einzelne Seiten oder die komplette Domain sichtlich an Positionen verlieren, woraus auch ein Traffic-Verlust resultieren kann. Durch die schlechteren Rankings werden zum einen die Seiten weniger häufig ausgespielt, zum anderen wird die Seite nicht mehr so häufig verlinkt. Ist ein Backlink nicht sinnvoll platziert, erhöht sich die Absprungrate, denn ein Autoritätsverlust geht ebenfalls damit einher.

Wenn manipulatives Verhalten vermutet wird, kann es im schlimmsten Fall zum Ausschluss im Suchmaschinenindex sowohl für einzelnen Seiten als auch der kompletten Domain führen.

Häufig wird bei einer Abstrafung nicht nur die einzelne Seite bestraft, sondern direkt die komplette Webseite. Vor allem bei großen Backlinkprofilen gestaltet es sich schwieriger herauszufinden, welche Links gegen die Google-Richtlinien verstoßen. Da mitunter mehrere Anfragen zur erneuten Überprüfung notwendig sind, kann die Aufhebung mehrere Monate andauern.

Bereinigung von Linkspam und Vorbeugung von Abstrafungen

Google wird durch Updates und Anpassungen am Algorithmus kontinuierlich besser darin, Linkspam zu erkennen und einzuordnen. Dennoch solltet ihr euch Zeit nehmen und genau überprüfen, wie das Backlinkprofil von Linkspam bereinigt und somit Abstrafungen vorgebeugt werden kann.

Um eine realistische Einschätzung der Toxizität des Backlinkprofils zu erhalten, solltet ihr in regelmäßigen Abständen alle verweisenden Domains auf Schädlichkeit prüfen. Detaillierte Kontrollen helfen, auf Rankingveränderungen zu reagieren und Abstrafungen von Google zu verhindern.

Bei der Beseitigung von toxischem Linkspam ist es wenig effektiv, die zuständigen Websitebetreibenden zu kontaktieren und sie darum zu bitten, den gesetzten Link zur eigenen Seite zu entfernen oder mit einem nofollow-Attribut zu versehen. Die meisten Links werden automatisiert und in Massen erstellt, sodass die verantwortlichen Websitebetreibenden mit großer Sicherheit nicht erreicht werden.

Besser geeignet ist die Durchführung einer Toxizitätsanalyse. Diese ist bei einer großen Linkpopularität zwar zeitaufwendig, kann aber Aufschluss über die tatsächliche Belastung des Backlinkprofils geben. Dabei werden zunächst alle verweisenden Domains und Seiten manuell auf Toxizität geprüft und in einer sogenannten Disavow-Liste gesammelt. Darunter versteht man eine Sammlung von allen unerwünschten Verlinkungen auf die eigene Seite.

Google empfiehlt:

„Sie sollten Backlinks nur dann für ungültig erklären, wenn

  1. eine erhebliche Anzahl von Spam-, künstlichen oder minderwertigen Links auf Ihre Website verweist
    UND
  2. die Links eine manuelle Maßnahme ausgelöst haben oder wahrscheinlich zu einer manuellen Maßnahme auf Ihrer Website führen werden.

(Quelle: Google)

Insgesamt ist es bei der Analyse möglich, sowohl einzelne Seiten zu kennzeichnen als auch ganze Domains. Zweiteres ist besonders ratsam, wenn alle Inhalte auf der Webseite unseriös oder toxisch wirken.

Abbildung 3: Wie man Seiten und Domains richtig disavowen kann (Quelle: Google)

Anhand der fertigen Disavow-Liste erhaltet ihr einen Überblick darüber, wie die Relation zwischen toxischen und allgemeinen Links im Backlinkprofil ist. Anschließend könnt ihr die Disavow-Liste bei Bedarf in einer txt.-Datei in der Google Search Console hochladen. Die Links verschwinden nach dem Upload nicht aus dem Backlinkprofil, allerdings berücksichtigt Google sie nicht mehr bei der Rankingbewertung.

Achtung: Wird ein neues Disavow-File hochgeladen, wird die alte Liste automatisch überschrieben. Daher sollte sichergestellt werden, dass bei einem Upload immer alle schädlichen Links enthalten sind.

Bei einer hohen Domainpopularität im Backlinkprofil kann der Zeitaufwand für eine Toxizitätsanalyse sehr groß sein. In diesem Fall könnt ihr ein SEO-Tool wie beispielsweise SEMrush nutzen, um eine erste grobe Toxizitätsübersicht zu erhalten – oder ihr beauftragt eine SEO-Agentur, um eine umfangreiche Analyse zu erhalten.

In den meisten Fällen lässt sich Linkspam auf den ersten Blick erkennen und einordnen. Auch wenn es immer wieder neue Spam-Taktiken geben wird, um Rankingpositionen bewusst zu manipulieren, wird auch Google mit regelmäßigen Optimierungen der Spamerkennungssysteme auf neue Black-Hat-SEO-Taktiken reagieren. Offensichtlicher Spam wird in den meisten Fällen bereits korrekt identifiziert und dementsprechend nicht gewertet, sodass bei vereinzeltem Linkspam kein Grund zur Sorge besteht. Bei großen Mengen von schadhaften Links besteht jedoch auch heute noch die Unsicherheit, ob Rankingveränderungen und Datenschwankungen erkennbar werden. Mit regelmäßigen und umfangreichen Analysen des Backlinkprofils bewegt ihr euch daher immer auf dem sicheren Weg.

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Maria Heiland

Maria Heiland ist Teil des SEO Offpage-Teams bei Claneo. Sie unterstützt Kund:innen im Bereich Offpage SEO und hilft ihnen dabei die richtige Content-Marketing-Strategie zu entwickeln.

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Quadrate und Foto von lächelnder Mitarbeiterin
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