Folge 3: GEO im Performance-Marketing-Kontext
In den ersten beiden Folgen unserer GEO Know How Academy haben wir die Grundlagen und die Relevanz von Generative Engine Optimization (GEO) beleuchtet. Jetzt ist es an der Zeit, einen Schritt weiter zu gehen und GEO in den größeren Kontext des Performance-Marketings einzuordnen. Wo genau passt diese neue Disziplin in den Marketing-Mix? Wie interagiert sie mit etablierten Kanälen wie SEO, SEA und Social Media? Und welche einzigartigen Nutzerintentionen bedient sie?
In dieser Folge tauchen wir tief in die strategische Dimension von GEO ein und zeigen, warum es weit mehr ist als nur ein neues Buzzword.
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ToggleGEO als „Earned Media“: Eine neue Perspektive
Um die Rolle von GEO zu verstehen, müssen wir zunächst die verschiedenen Medienarten im Online-Marketing betrachten:
Hierzu zählen alle Kanäle, für die wir direkt bezahlen, um unsere Zielgruppe zu erreichen. Beispiele sind Google Ads, Social Media Ads oder Native Advertising.
Das sind die Kanäle, die wir vollständig kontrollieren, wie unsere eigene Website, unser Blog oder unser Newsletter.
Diesen Bereich „verdienen“ wir uns durch gute Inhalte, eine starke Marke und positive Kundenbewertungen. Dazu gehören Presseerwähnungen, Social Media Shares und – ganz entscheidend – auch die Sichtbarkeit in KI-Systemen.
Genau hier lässt sich GEO verorten. Ähnlich wie wir uns eine gute Platzierung in den organischen Suchergebnissen durch SEO „verdienen“, müssen wir uns auch die Sichtbarkeit in den Antworten von KI-Chatbots wie ChatGPT oder Gemini durch hochwertige, relevante und gut strukturierte Inhalte „verdienen“. Wir haben keine direkte Kontrolle darüber, wie die KI unsere Inhalte verwendet, aber wir können die Wahrscheinlichkeit, zitiert und als Quelle genannt zu werden, durch gezielte GEO-Maßnahmen massiv erhöhen.

Pull vs. Push: Wo steht GEO?
Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal im Online-Marketing ist die Art und Weise, wie Nutzer mit Inhalten interagieren. Wir unterscheiden zwischen Push- und Pull-Kanälen:
Push-Kanäle
Hier werden Inhalte aktiv an die Nutzer ausgespielt, ohne dass diese explizit danach gefragt haben. Klassische Beispiele sind Social Media Feeds oder Display-Werbung.
Pull-Kanäle
Bei diesen Kanälen suchen die Nutzer aktiv nach Informationen, Produkten oder Dienstleistungen. Die klassische Websuche ist der Prototyp eines Pull-Kanals.
Auch hier zeigt sich die Nähe von GEO zu SEO: KI-Systeme sind in erster Linie Pull-Kanäle. Nutzer stellen eine konkrete Frage und erwarten eine relevante Antwort. Das bedeutet, dass die gleichen Prinzipien, die im SEO erfolgreich sind – das Verständnis für Nutzerintentionen, die Erstellung von hochwertigem Content und die Optimierung für Relevanz – auch im GEO von zentraler Bedeutung sind.
Die neue Dimension der Nutzerintention: „Create“
Während die klassischen Suchintentionen – informational, navigational und transaktional – auch in KI-Systemen eine Rolle spielen, gibt es eine entscheidende neue Dimension: die „Create“-Intention.
Studien zeigen, dass ein Großteil der Anfragen an KI-Systeme nicht auf die reine Informationsbeschaffung abzielt, sondern auf die Erstellung von Inhalten. Nutzer wollen Texte verfassen, Ideen brainstormen, Code generieren oder kreative Konzepte entwickeln. Diese „Create“-Intention ist eine völlig neue Kategorie, die von klassischen Suchmaschinen bisher nicht bedient wurde.
Für Unternehmen bedeutet das: Es reicht nicht mehr aus, nur Antworten auf bestehende Fragen zu liefern. Wir müssen auch die „Bausteine“ für die kreativen Prozesse unserer Zielgruppe bereitstellen. Das können Daten, Fakten, Anleitungen, Code-Schnipsel oder inspirierende Beispiele sein, die die KI nutzen kann, um neue Inhalte zu generieren.

GEO im Marketing-Funnel: Eine starke Rolle im Mid-Funnel
Betrachten wir den klassischen AIDA-Marketing-Funnel (Awareness, Interest, Desire, Action), so lässt sich GEO vor allem im Mid-Funnel verorten. Während SEO und Content-Marketing den gesamten Funnel abdecken, spielt GEO seine Stärken besonders in den Phasen „Interest“ und „Desire“ aus.
Wenn Nutzer bereits ein grundlegendes Interesse an einem Thema haben und verschiedene Optionen vergleichen, können KI-Systeme eine entscheidende Rolle spielen, indem sie Produkte, Dienstleistungen oder Marken in ihren Antworten empfehlen. Eine starke Präsenz in diesen KI-generierten Antworten kann den entscheidenden Anstoß geben, um das Verlangen nach einem Produkt zu wecken und den Nutzer in Richtung einer Kaufentscheidung zu lenken.

Fazit: GEO als strategische Notwendigkeit
Die Einordnung von GEO in den Performance-Marketing-Kontext zeigt: Wir haben es hier nicht mit einem isolierten Kanal zu tun, sondern mit einer neuen Disziplin, die eng mit SEO, Content-Marketing und digitaler PR verwoben ist. GEO ist ein fixkostengetriebener, organisch wirkender Kanal, der auf dem Pull-Prinzip basiert und eine völlig neue Nutzerintention bedient.
Für Unternehmen ist es daher unerlässlich, GEO als festen Bestandteil ihrer Marketing-Strategie zu etablieren. Wer heute damit beginnt, seine Inhalte für KI-Systeme zu optimieren, sichert sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil in der Zukunft der digitalen Sichtbarkeit.
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