Unser Recap zur SEOkomm 2025
11. Dezember 2025
Wie schon die letzten Jahre zog es uns dieses Jahr erneut ins wunderschöne Salzburg zur SEOkomm, die sich für uns immer wieder anfühlt wie ein großes Klassentreffen der DACH-SEO-Szene. Natürlich hat auch die Qualität der Vorträge wieder einmal für sich gesprochen.
Schon der Start mit Björn Darkos traditionellem SEOkomm-Song stimmte alle auf eine erstklassige Veranstaltung ein. Unsere Kolleginnen Kseniya, Lydia und Nadine wussten insbesondere das Rundum-Paket aus Networking, Wissensaustausch und einzigartiger Bergkulisse und die tolle Abwechslung zum Agentur-Alltag zu schätzen.
Abseits der Einzelvorträge hat die Konferenz vor allem zwei zentrale Botschaften vermittelt, die für unsere zukünftige Arbeit bei Claneo und im SEO- und GEO-Bereich generell entscheidend sein werden:
- Fokus auf den größten Hebel: In einer sich schnell wandelnden SEO-Welt ist es entscheidend, sich nicht zu verzetteln. Die Identifikation und Konzentration auf die Maßnahmen mit dem größten Business-Impact sind wichtiger denn je.
- Ganzheitliche Zusammenarbeit: SEO ist keine isolierte Disziplin mehr. Der Erfolg hängt von der engen, teamübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Disziplinen wie Onpage, Offpage, PR, Social Media und Content ab, um echte Synergien zu schaffen.
Hier sind unsere persönlichen Highlights und wichtigsten Key-Take-aways:
Inhaltsverzeichnis
ToggleKeynote: The Next Frontier of Discovery – Von Suchergebnissen zu Antworten, Aktionen und Momenten (Bastian Grimm, PeakACE)
Die Keynote von Bastian Grimm verdeutlichte, was uns in den vergangenen Monaten selbst klar wurde: Die Suche steht vor ihrem größten Umbruch seit Jahren.
Seine Voraussagen:
- Generative KI wird klassische Suchoberflächen ablösen und durch ein personalisiertes, multimodales Interface ersetzen, das direkte Antworten und Aktionen ermöglicht.
- Statt ganzer Seiten konkurrieren zukünftig einzelne Content-Passagen miteinander.
- Eine saubere Datenarchitektur und die Implementierung von Trust-Signalen (E-E-A-T) sind entscheidende Wettbewerbsfaktoren.
- GEO ist nur ein Zwischenschritt: Die Zukunft liegt in der Agentic Optimisation.

Bastian Grimm begeistert mit seiner Keynote auf der SEOkomm
Von der Keywordrecherche bis zum fertigen Content – alles automatisiert (David Konitzny, Kosch Klink)
Was wäre, wenn du deinen kompletten SEO-Workflow von der ersten Keywordrecherche bis zum fertigen Content vollständig automatisieren und dadurch 90 % deiner Zeit einsparen könntest? David Konitzny von Kosch Klink bewies auf der SEOkomm, dass dieser Traum längst Realität ist. In seinem hands-on-Vortrag führte er Schritt für Schritt durch einen Automatisierungsprozess: Von der initialen Keywordrecherche über intelligente Themenclusterung bis hin zur finalen Content-Erstellung läuft alles über KI-APIs und einen Make®-Workflow. Besonders wertvoll waren seine praktischen Checklisten, die zeigen, welche Aufgaben sich ideal für die Vollautomatisierung eignen und wo menschliche Expertise weiterhin unverzichtbar bleibt. David machte deutlich: Der Schlüssel liegt nicht darin, alles zu automatisieren, sondern die richtigen Prozesse zu identifizieren, die sich wiederholen und wo es eine klare Anleitung gibt, sodass sich SEOs auf die wirklich strategischen Themen konzentrieren können.

David Konitzny auf der SEOkomm Mainstage
Auf der Suche nach dem Discover-Geheimnis (Vivienne Goizet, Bild)
Vivienne Goizet hat in ihrem Vortrag beleuchtet, wie man auch als Nicht-Publisher erfolgreich in Google Discover ranken kann. Sie stellte heraus, dass Discover eine personalisierte News-Quelle ist, deren Algorithmus nicht immer den offiziellen Richtlinien folgt, was Chancen für gut optimierte Seiten eröffnet. Besonders wichtig für den Erfolg sind laut Vivienne:
- Regeln sind dehnbar: Ihre Analyse zeigte, dass auch Seiten ranken, die sich nicht strikt an die Google-Richtlinien halten. Das beweist, dass eine exzellente, zielgerichtete Optimierung formale Vorgaben schlagen kann.
- Strategische Content-Wahl: Der Erfolg hängt davon ab, entweder auf breite Massenthemen mit hohem aktuellem Interesse zu setzen oder auf sehr spezifische, personalisierte Artikel. Der Einsatz von W-Fragen in Überschriften ist dabei eine vielversprechende Taktik.

Vivienne Goizet spricht über Google Discover als Traffic-Hebel
Browser-Based SEO – die besten Chrome DevTools Hacks (Chrissy Kunisch, One Beyond Search)
Wer braucht schon teure Tools, wenn die mächtigste SEO-Analyse-Software bereits in jedem Chrome-Browser schlummert? Christiane Kunisch von ONE Beyond Search führte ihr Publikum systematisch durch vier Evolutionsstufen der DevTools-Nutzung: Den Höhepunkt bildete ihr Ausblick auf das „Next Level mit MCP & Agenten“. Ein Vortrag, der bewies: Die beste SEO-Software ist oft schon da – man muss nur wissen, wie man F12 richtig einsetzt.
Key-Take-Aways:
- Röntgenblick für Websites: Schau hinter die Fassade und erkenne, was wirklich im DOM passiert, was JS nachlädt und was Crawler tatsächlich sehen.
- Mini-Labor im Browser: Teste, manipuliere, simuliere verschiedene Viewports, Ladeszenarien & Co hin zu spontanen SEO-Mockups.
- Hacks & Micro Automation: Mit ein paar Zeilen in der Console scrapen, filtern oder highlighten, um deinen SEO-Alltag mit ein bisschen Kreativität effizienter zu machen.
- Next Level mit MCP & Agenten: Chrome fernsteuern, Daten verbinden, Routinejobs automatisieren: das Browser-Based-SEO von morgen.
Helpful Content, bessere Rankings, zufriedene Nutzer: So nutzt du Entitäten & Vektoren im SEO-Alltag (Nico Erpel, Check24)
Nico Erpel hat in seinem Vortrag einen praxisnahen Ansatz für Entity-based-SEO vorgestellt. Keywords sind zwar weiterhin wichtig, aber anstatt sich nur auf Keywords zu konzentrieren, liegt der Fokus darauf, ganze Bedeutungsräume (Entitäten) zu verstehen und abzudecken. Der Kern des Vortrags war eine konkrete Methodik zur Analyse: Mittels LLMs wie ChatGPT lassen sich die SERPs quasi „reverse-engineeren“, um herauszufinden, welche Entitäten für bestimmte Keywords relevant sind und warum bestimmte Wettbewerber besser ranken. Das Ergebnis ist eine klare Priorisierung und eine verbesserte Content-Struktur, die nicht nur einzelne Keywords, sondern die dazu passenden Entitäten umfassend bedient.
Next-Level-SEO entlang der Customer Journey (Jörg Niethammer, Hansgrohe)
Jörg Niethammer präsentierte eindrucksvoll, wie Hansgrohe seine SEO-Strategie entlang der gesamten Customer Journey neu ausgerichtet hat. Er zeigte, wie durch gezielte SEO-Maßnahmen eine durchgängige Sichtbarkeit aufgebaut wurde, obwohl der User Funnel lange als „Dead End“ galt. Besonders wichtig für Unternehmen ohne Direktvertrieb ist laut Jörg:
- Funnel ohne Shop schließen: Der entscheidende Hebel ist die Kombination aus gezieltem SEO-Content und einem „Inspirator“-Tool. Damit schafft es Hansgrohe, den kompletten User Funnel zu bedienen und signifikante Fortschritte bei Visibility, Traffic und hochwertigen Leads zu erzielen – und das alles, ohne einen eigenen Online-Shop betreiben zu müssen.

Jörg Niethammer zeigt den User-Funnel bei Hansgrohe
Qualität ist King. Was der Google-Leak über Content-Bewertung verrät (Johan von Hülsen, Wingmen)
Johan von Hülsen hat auf Basis des Google-Leaks spannende Einblicke in die interne Funktionsweise von Google gegeben. Seine Interpretation der Leak-Inhalte:
- Ankertexte (bei internen Links): Es scheint ein Limit von 200 identischen Ankertexten zu geben, nach denen ein weiterer Link mit diesem Ankertext keine weitere Wirkung auf die Gewichtung hat. Das unterstreicht die Bedeutung von individuellen, kontextuellen Links.
- Link-Position (bei internen Links): Die Größe der Linkfläche scheint eine größere Rolle zu spielen als die genaue Position des Links auf der Seite.
- Content-Bewertung: Google bewertet Inhalte nicht isoliert, sondern in thematischen Gruppen. Es werden dabei diverse Signale aggregiert (Klickdaten, Links, Qualitäts-Scores), um die Autorität eines gesamten Themenclusters zu bestimmen. Anstatt also nur einzelne Seiten zu optimieren, sollten wir strategisch ganze Themencluster überarbeiten, erweitern oder auch gemeinsam löschen, um die Gesamtbewertung positiv zu beeinflussen.
Johan von Hülsen zum Google Leak
Visual Search: So optimierst du Bilder & Videos (Vanessa Wurster, SEOCATION)
Vanessa Wurster hat in ihrem Vortrag die wachsende, umsatzrelevante Bedeutung der visuellen Suche hervorgehoben. Sie erklärte, dass visuelle Suchsysteme wie Google Lens oder die Bildersuche in Social Networks sowohl transaktionale als auch informationale Suchen bedienen. Besonders wichtig für eine gute visuelle SEO-Performance sind laut Vanessa:
- Ganzheitliche Strategie: SEO und Social Media dürfen nicht getrennt betrachtet werden. Visueller Content auf Plattformen wie TikTok und YouTube ist ein integraler Bestandteil der visuellen Suche und muss in die Gesamtstrategie einfließen.
- Qualität und technische Einbindung: Der Fokus muss auf hochwertigen und individuellen Bildern liegen. Zudem ist ein technischer Check der korrekten Bildeinbindung (ähnlich den Richtlinien von Amazon) essenziell für den Erfolg.

Vanessa Wurster betont die Synergien zwischen SEO und Social Media
Vom SEO-Dashboard zum GEO-Framework (Alexander Holl, 121WATT)
Alexander Holl stellte die Notwendigkeit in den Vordergrund, klassische SEO-KPIs kritisch zu hinterfragen und ein Framework für die Ära der Generative Engine Optimization (GEO) zu entwickeln. Er warnte davor, im GEO-Zeitalter nur auf oberflächliche Kennzahlen zu setzen. Besonders wichtig für ein zukunftsfähiges Reporting sind laut Alexander:
- Business-Impact statt Eitelkeitsmetriken: KPIs wie die reine Sichtbarkeit sollten hinterfragt werden. Stattdessen müssen Kennzahlen etabliert werden, die den echten Wertbeitrag von SEO und GEO für das Unternehmen messen.
- Semantisches Tracking mit dem „Topical Footprint“: Anstatt verstreute Keywords zu tracken, sollte der „Topical Footprint“ im Fokus stehen. Es geht darum, die Sichtbarkeit für den gesamten thematischen Themenbereich zu messen, in dem man als Autorität erscheinen will.

Alexander Holl stellt die vier Datenerhebungsmodelle für GEO vor
Interne Verlinkung – der unterschätzte SEO-Hebel (Nadine McNulty, Claneo)
Selbstverständlich kam einer der besten Vorträge des Tages aus unseren eigenen Reihen! Unsere Kollegin Nadine McNulty hat eindrucksvoll und anschaulich gezeigt, wie viel Power im oft unterschätzten Thema der internen Verlinkung steckt. Ihr Vortrag war eine absolute Hands-on-Anleitung, die man am liebsten sofort selbst ausprobieren möchte.
- Das Highlight: Nadine hat einen smarten Prozess vorgestellt, wie man mithilfe von Vector Embeddings ungenutzte Verlinkungspotenziale aufdecken kann.
- Praxis pur: Das System findet nicht nur passende Seiten für einen Link, sondern schlägt auch gleich mehrere Varianten für den Ankertext vor.
- Wichtige Reminder: Sie hat außerdem betont, wie wichtig eine sorgfältige Pflege der internen Links ist und dass diese nicht nur für Google, sondern vor allem auch für die Usability und eine gute Nutzerführung entscheidend sind.

Nadine McNulty besticht mit Hands-on-Tipps zur internen Verlinkung
Product Grid SEO für Online-Shops (Michael Möller, experics digital)
Michael Möller hat in seinem Vortrag die Optimierung für den Google Shopping Graph in den Vordergrund gestellt. Dabei handelt es sich um die einheitliche Datenbasis für Google Shopping, die organische Suche und den AI Mode in puncto Produktausspielungen. Die Optimierung von Produktdaten setzt an drei entscheidenden Stellen an: auf der Produktdetailseite (PDP), im Merchant Center Feed und über strukturierte Daten. Besonders wichtig für die Zukunft sind laut Michael:
- Granulare Daten: Features wie die direkte Auswahl von Produktvarianten im AI Mode zeigen, dass eine saubere Datenpflege heute die Grundlage für die Sichtbarkeit von morgen ist.
- Integrierte Feed-Strategie: Sein Hinweis auf die unterschiedlichen Anforderungen von SEO- und SEA-Feeds und die Lösungsansätze dafür sind zudem ein wichtiger Praxistipp für die ganzheitliche Betreuung unserer Kunden.
Wie AI-getriebene Suchergebnisse den SEO-Standard verschieben (Kevin Indig, Growth Memo)
Die Zahlen sind dramatisch: AI-basierte Suchergebnisse reduzieren den organischen Traffic bereits um bis zu 40 %, ChatGPT schickt immer weniger Traffic und nur 1 % der Nutzenden klicken überhaupt noch auf Links in AI Overviews. Kevin Indig von Growth Memo fand heraus: Die Top-Marken in Google sind nicht mehr dieselben wie in AI Search. Das ist ein klares Zeichen für den Paradigmenwechsel. Kevin lieferte weitere interessante Insights: So würden viele Nutzende nach der Recherche bei AIOverviews die Ergebnisse validieren zum Beispiel auf Reddit oder YouTube. Webseiten bleiben das Ende der Customer Journey, auch wenn der Recherche Prozess bei AIOverviews oder anderen Kanälen stattfindet.
- Der Click-Funnel bricht und die Traffic-Attribution wird schwieriger.
- Klicks sinken und werden weniger relevant. Wichtiger ist der Einfluss aus Sichtbarkeit und Vertrauen.
- Vertrauen wird das Kriterium Nr. 1. Diesen Trust müssen Marken sich erarbeiten und belegen können.

Kevin Indig präsentiert seine Studie
AI Overviews und AI Mode in der Google-Suche (Benjamin Szturmaj, Sixt)
Benjamin Szturmaj gab praxisnahe Einblicke, wie man Rankings in Googles AI Overview (AIO) analysieren und die eigene Sichtbarkeit strategisch steigern kann. Am Beispiel von Sixt zeigte er, wie man durch eine gezielte Optimierung und eine korrekte Datenaufbereitung dafür sorgt, dass Inhalte in AIOs richtig dargestellt werden:
- Präzise Datenaufbereitung: Inhalte müssen so aufbereitet und strukturiert werden, dass die KI sie nicht falsch interpretieren kann. Fehlerhafte Darstellungen in AIOs (wie im Sixt-Beispiel) sind ein klares Zeichen für akuten Optimierungsbedarf.
- Proaktiv Content-Gaps schließen: Man sollte aktiv analysieren, bei welchen Keywords Wettbewerber in AIOs ranken, man selbst aber nicht. Der eigene Content muss dann so erweitert werden, dass er alle potenziellen Fragen von Nutzenden umfassend beantwortet.
Google Search Console abseits der Grundlagen (Stephan Czysch, mobile.de)
Stephan Czysch zeigte, wie man das Maximum aus der Google Search Console (GSC) herausholt, indem man Daten kritisch liest und Fallstricke vermeidet. Er betonte, dass tiefere Analysen oft externe Tools oder eine API erfordern. Besonders wichtig für Power-User der GSC sind laut Stephan:
- Daten-Export für Tiefenanalysen: Da das GSC-Interface auf 1.000 URLs limitiert ist, sollte man die API (z. B. via Screaming Frog) nutzen oder eine Verbindung zu BigQuery herstellen, um umfassende und unlimitierte Datenanalysen durchzuführen.
- Gezielte Indexierungs-Steuerung: Um die Indexierung neuer oder wichtiger URLs zu beschleunigen, sollten diese strategisch von Seiten verlinkt werden, die bereits eine hohe Crawling-Frequenz aufweisen.
Discover at Scale: Mit Prozessen & AI zu Millionen Klicks im Real Estate (Björn Darko, SEOPRESSO)
Millionen von Klicks innerhalb kürzester Zeit: Das ist möglich mit Google Discover. In seinem Vortrag gewährte Björn Einblicke in die erfolgreichen Discover-Strategien der Aviv Group, die zeigen, wie sich mit gezieltem Content systematisch Traffic im Millionenbereich generieren lässt. Besonders spannend waren seine konkreten Learnings zu performenden Formaten, der Rolle von Freshness und Relevanz.
- Discover = zweite Startseite: Im AIO-Zeitalter ist Google Discover Gold wert, da sie eine eigenständige Traffic-Quelle mit enormem Potenzial darstellt.
- Marktplatz-Vorteil nutzen: Marktplätze punkten mit starken, eigenen Entitäten, reichhaltigen Daten und visuell ansprechenden Formaten.
- Systematisch skalieren: Mit einem klaren Playbook wird Discover planbar und skalierbar – nicht länger Zufall, sondern Strategie.
- Eigenen Revenue Stream: Info-Content ist kein Leadkanal! Stattdessen lohnt es sich, eigene Revenue Streams zu bilden um eine „Daseinsberechtigung“ zu schaffen.