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Das war die SEO Campixx 2023

21. Juni 2023
Ein Beitrag von Charlotte Witzke und Darius Erdt

Auch dieses Jahr konnte die SEO Campixx wieder als Vor-Ort-Veranstaltung und bereits das zweite Jahr in Folge in der neuen Location in Mahlow, die mit ihrer großzügigen Außenfläche punkten konnte, stattfinden. Unsere Expert:innen Charlotte und Darius waren mit dabei und fassen in diesem Artikel ihre Eindrücke sowie die wichtigsten Take-aways aus den verschiedenen Vorträgen zusammen.

Abb. 1: Julia Dombrowe (Leap), Johanna Maier (Dept), Stefan Vorwerk (About You), Charlotte Witzke (Claneo)
Die Campixx zeichnet sich darin aus, dass es wie ein großes Klassentreffen der SEOs ist und man viele bekannte Gesichter wiedersehen kann. Neben den spannenden Vorträgen war für Charlotte vor allem der Austausch zwischendrin sehr wertvoll. So konnten die Beziehungen zu ehemaligen Kolleg:innen und Freund:innen vertieft und ausgebaut werden. Denn eines ist klar: Die SEO-Szene ist klein und so wird sich auch häufig abseits der Konferenzen geholfen. Zwar konnten unsere beiden Claneoleg:innen Charlotte und Darius aufgrund des Claneo-Offsites, dass sich parallel zum Event abgespielt hat, leider nicht an dem Abendprogramm der SEO Campixx teilnehmen, dafür hatten sie tagsüber jedoch ausreichend Zeit, um einige hochkarätige Vorträge besuchen, die sie mit ihrem informativen Inhalt begeistert haben. Eines der Highlights war zudem das Inhouse SEO-Panel, bei dem Darius als Gastredner aus Agenturperspektive seine Gedanken mit dem Publikum teilen konnte. Dabei sprach er unter anderem darüber, dass der Inhouse-Job einen völlig anderen Ansatz erfordert als die Tätigkeit als Consultant in einer SEO-Agentur. Aus diesem Grund sollte jede Person genau überlegen, welche Rolle am besten zu ihr oder ihm passt und nicht ausschließlich auf das Gehalt schauen. Unabhängig davon sind für beide Seiten ein effektives Stakeholder-Management und überzeugende Präsentationen für die Umsetzung von Ideen von großer Bedeutung. Hierbei legte Darius besonderen Wert auf folgende Aspekte:
  • Klare Formulierung des Anliegens
  • Hervorhebung des Warums (Business-Outcome) dahinter
  • Bereitstellung von Begründungen und Beweisen (Case Studies, Studien, Pilotprojekte, A/B-Tests usw.)
  • Effektiv und gewinnbringend kommunizieren; ein weiterer wichtiger Hinweis bei der Kommunikation ist die entgegengesetzte Reihenfolge der Analyse zur Reihenfolge der Kommunikation:
    • Analyse basierend auf Daten und Fakten
    • Ableitung von Initiativen
    • Zusammenfassung für das Management
Um SEOs sowohl in der Inhouse- als auch in der Agenturarbeit zu unterstützen, empfiehlt Darius einen Blick auf SEOmba.com. Obwohl Networking auf dem SEO Campixx eine große Rolle spielt, gestaltet es sich natürlich schwierig, diese Erfahrungen in einem Blogartikel widerzuspiegeln. Dafür können wir aber im Folgenden die fachlichen Highlights zusammenfassen.

Stefan Vorwerk – Wie erfolgreiche Shops die SERPs erobern und was Du daraus lernen kannst (DESI 250 Update)

  • Stefan Vorwerk hat eine Vielzahl an Beispielen aus dem E-Commerce mitgebracht, von denen man sich Prinzipien abschauen kann
  • Case #1: MediaMarkt und Saturn, die sich hinsichtlich der Sichtbarkeit im Gleichschritt nach oben bewegen
    • Treiber bei beiden Marken sind die Markenseiten
    • Ein Redesign mit Basisoptimierungen hatte positiven Einfluss
    • Ebenfalls sind die Kategorien um 20% gewachsen, hier ist der integrierte Kaufberater hervorzuheben
    • Produkttests wurden als neuer strategischer Contenttyp eingeführt
    • Das externe Magazin TurnOn soll zukünftig noch migriert werden und wird wahrscheinlich ebenfalls noch zu Uplifts führen
    • Bei Saturn spannend: Der Kaufberater verlinkt auf die Ratgeberinhalte von MediaMarkt
  • Case #2: Canyon ist als Herstellermarke und Pure Online-Player stark gestiegen und nun sichtbarster Fahrradhersteller, obwohl die anderen Wettbewerber eine höhere Brandnachfrage besitzen
    • Erfolgstreiber: Man ist von einer reinen Inventarvorstellung zu einem echten Shop geworden, wodurch die Suchintention bei generischen Keywords besser bedient werden kann
    • Ebenfalls mitentscheidend: Gut aufbereitete Kategorietexte und eine gut durchdachte interne Verlinkung
  • Case #3: Baldur Garten zeigt, dass es nicht ohne passende Contents geht
    • Auffällig: Das Design der Website wirkt eher altbacken, aber ist für die Zielgruppe passend – und darauf kommt es an
    • Die Produktdetailseiten sind positiv mit gut aufbereiteten Daten für die jeweiligen Pflanzen hervorzuheben
  • Case #4: Roastmarket kommuniziert bereits im Snippet ihre Positionierung
    • Premium-Anbieter sollten ihre Positionierung bereits im HTML-Title und Meta-Description zeigen
    • Vorteil: Für einen Spezialisten besitzt der Anbieter ein großes Sortiment
    • Ebenfalls positiv: Gute Übersichtlichkeit, guter Content im Magazinbereich, recht viele Review-Artikel in guter Qualität
  • Case #5: ManoMano überzeugt im Ratgeberbereich durch gute Inhalte, Struktur und Orientierung
    • Tipp: Immer auch sinnvolle Querlinks in den transaktionalen Bereich setzen
    • Bewertung: Vieles ist nicht außergewöhnlich, aber viele Webshops setzen diese Grundlagen einfach nicht um und so setzen sich einzelne Shops gegen den Wettbewerb durch
    • SEO darf kein Addon sein, sondern ein integraler Bestandteil der Marketingstrategie
Abb. 2: Stefan Vorwerk während seiner Präsentation auf der SEO Campixx 2023.

Johanna Maier – PixelRank statt Positionen – Die bessere Metrik für dein Ranking?

  • Problem #1: SERPs sehen unterschiedlich aus und unterschiedliche Features verdrängen die organischen Resultate
  • Problem #2: CTR sinkt immer mehr, sodass sich die Frage stellt: Wie viel Wert haben meine Rankings noch?
  • Ein Ansatz: Pixelrank als alternative Metrik?
  • Warum Pixel und nicht mm? Die Auflösung (PPI) ist pro Device unterschiedlich, Pixel sind daher die beste relative Längeneinheit
  • Viele Tools implementieren bereits, welche SERP-Layouts es gibt und wie sie sich entwickelt haben, wie z.B. Sistrix, ahrefs, Semrush, Advanced Web Ranking (inkl. Pixelrank), SEOmonitor, RankRanger
  • Johanna Maier hat auf Basis von DataForSEO eine eigene Vorlage für Google Spreadsheet für die Berechnung vom Pixelrank gebaut: ly/dept-pixel-rank
  • Überlegung für zwei ergänzende Metriken: Pixel to First Rank vs. First Relevant Rank (inkl. Wettbewerber gegen die man keine Chance hat)
  • Zu beachten: Pixelrank wird von vielen Dimensionen beeinflusst (Anzahl Rankings und Ads schwanken, Devices, zwei Spalten in SERPs, viel Dynamik)
  • Wofür nützlich? Keywordpriorisierung, Schwellenkeywords neu definieren, Rank Tracking inkl. SERP-Layoutveränderungen verstehen
  • Überlegung: Keywords auf Englisch in den USA suchen und einen Eindruck erhalten, wie sich perspektivisch die SERPs durch z.B. Popular Products und Product Considerations verändern werden
  • Fazit: Nützliche Erkenntnisse über SERP-Layout und hilfreich als Ergänzung bei der Priorisierung, aber nicht zwangsläufig die bessere Metrik
Abb. 3: Johanna Maier hat den Teilnehmenden das Thema „PixelRank“ nähergebracht.

Talkrunde mit Stefan Godulla – Wie entscheidend ist das SERP Layout für dein SEO-Business?

  • Wichtig: Monitorings der Suchintention und SERP-Layouts, da diese sich ändern können (z.B. „Stromanbieter“: Zuvor „mit Prämie“ eher gewollt, auch bei Google Suggest zu sehen, nun nicht mehr so – Nutzer wollen einfach nur noch den günstigsten Anbieter)
  • SEO ist breiter als nur die Top-10 Blue Links (ca. 3/4 der Suchanfragen) – das Layout liefert ein Signal, in welche Felder man Nutzer auch noch erreichen kann (Bilder, Videos, Maps, Q&As etc.) bzw. mit welche Formaten man Nutzer überzeugen kann
  • Kunden auf die Websites zu locken könnte zukünftig durch die Entwicklung von AI schwieriger werden
  • SXO-Ansatz: Die User Story (Meta-Ebene) des Nutzers verstehen, SERPs und Wettbewerb dazu nutzen und dann Zielseite analysieren und Optimierungen ableiten, hilfreich kann es dabei sein, ein User Story Statement zu formulieren
  • Zum Abschluss ein Ausblick auf SEO und AI mit der Empfehlung: Investiert in Reviews, arbeitet an unterschiedlichen Ausgabeformaten und den Produktdetailseiten
  • Offen hingegen bleibt die Zukunft von Featured Snippets, ggf. werden diese an Bedeutung verlieren, da diese durch die AI-Features ersetzt werden

Stephan Walcher – Build a successful SEO strategy: Convince stakeholders, drive results

  • SEO ist komplex geworden und mehr als nur Keywords auf einer Website
  • Folge: SEO-Teams und Agenturen werden immer größer
  • Tipps an Inhouse SEOs:
    1. Verantwortung für die eigene SEO-Strategie übernehmen
      • Klare realistische Ziele (nicht zu konservativ, aber auch nicht zu optimistisch) und nützliche Metriken definieren
      • Wiederholung, Fortschritt zeigen
      • Risiken kommunizieren
      • Ehrlichkeit
    2. Transparenz und offene Kommunikation sind der Schlüssel
      • Regelmäßige Meetings inkl. Dokumentation und Updates
      • Bedeutung und Effekte von Maßnahmen erklären
      • Offene Diskussion und Feedbackkultur fördern
    3. Kontinuierlich weiterentwickeln und auf dem neuesten Stand bleiben
      • Externe Experten einladen sowie selbst experimentieren und Erkenntnisse teilen
      • Tipp: SEO-Stunde, Offsites, Konferenzen besuchen und Networking
    4. Bereitschaft, Verantwortung für Fehler zu übernehmen
      • Aus Fehlern lernen (Retros nutzen) und in Lösungen denken
      • Proaktiv sein und nicht zuerst nach dem Schuldigen suchen
    5. Aktiv zur Zusammenarbeit beitragen
      • Wissen und Ressourcen teilen
      • Tipps: Check-in-Termine, proaktiv sein und aktiv zuhören
    6. Nicht nur auf wöchentliche Berichte beschränken, sondern die relevanten SEO KPIs und Metriken verfolgen
      • Zu beachten: SEO KPIs sind keine Company KPIs
      • Daten interpretieren und Handlungsempfehlung und ggf. auch Anpassungen der Strategie ableiten
      • In Benchmarks denken (YOY, MOM, Konkurrenz, Plan) und eine Management Summary sowie Next Steps ergänzen
      • Durchschnittlich Traffic pro Tag / Jahresvergleiche besser als Woche pro Woche oder Monat pro Monat

Niels Dahnke – A/B-Testing im SEO: Was ich aus über 100 A/B-Tests gelernt habe

  • SEO A/B-Testing komplexer als CRO A/B-Testing, weil Inhalte für Suchmaschinen und Nutzer gleich sein müssen
  • Bedingung daher dafür: Kohorten von Seiten bilden (z.B. 1000 Seiten), wo man etwas gegen eine unveränderte gleich aufgebaute Testgruppe an Seiten testet (z.B. auf Basis der GSC der letzten 100 Tage)
  • Vorgehen: Ideenfindung > Potenziale testen > Änderungen priorisieren > Änderungen implementieren
  • Es wurden Beispiele von veränderten Titles, Meta-Descriptions, Überschriftanpassungen, Breadcrumb-Kürzung gezeigt, strukturierte Daten entfernen mithilfe des SEMrush-eigenen Tools SplitSignal gezeigt
  • Wichtig bzw. größte Herausforderungen: Kohorten-Bildung und Anomalien beim Testing erkennen und Seiten ausschließen

Sebastian Erlhofer – Die Kunst der SEO-Agentur: Erfahrungen, Fehler und Gedanken aus 19 Jahren

  • Positionierung: Jede Agentur sollte sich sein Playfield überlegen
    • Positionierung von Agenturen: Owner-Centric, EBIT-Centric, People-Centric, Client-Centric
    • Service-Positionierung: Service vs. Full-Service, Agentur oder Beratung
  • Personalfindung: Immer wieder eine Herausforderung, weil Know-how und Erwartungen nicht zueinander passen
    • Kernfrage im Bewerbungsgespräch: Was kannst du oder was willst du tun?
    • Zwei gute Fachfragen im Bewerbungsgespräch:
      • Wie deindexierst du eine URL bei Google?
      • Was sind für dich die wichtigsten Rankingfaktoren?
    • Weitere spannende Insights:
      • Erfahrungsgemäß sollte man mit 5-6h/8h Billable Hours rechnen
      • Agenturwachstum geht mit People-Wachstum einher
      • Ein Mitarbeiter sollte das 2,5fache des Gehaltes reinholen, damit die Person rentabel ist
      • Du kannst Menschen von außen nur demotivieren, nicht motivieren
      • Kein Feedback ist unterlassene Hilfeleistung
      • Achtung vor Werte-Perversion (Übertreibung)
      • Mitarbeitergrößen, wo es meist zu strukturellen Veränderungen kommt: 12, 30, 50… (+/- 5)
      • Mindestens 10% Marge müssen das Ziel für eine Agentur sein, sonst ist es ungesund

Stefan Fischerländer – Von word2vec bis irgendwas mit GPT – Entwicklung der Sprachmodelle

  • Rückblick auf den Vortrag von 2017:
    • Vector Space Model: Jedes Dokument wird von einem Vektor repräsentiert. Auch die Suchanfrage ist als ein Vektor abbildbar, die abgleicht welche Dokumente dieser am ähnlichsten ist.
    • Word2vec: Jedes Wort ist ein Vektor. Das ist sehr nützlich, weil man damit rechnen kann wie z.B. King – Man = Queen.
  • Was hat sich seitdem getan? Einführung GPT und die Trainingsdaten werden immer größer
  • Code Red von Google war nicht technologisch begründet, sondern eher im Hinblick auf die User Journey (Research und Evaluation), wo Nutzergruppen abspringen könnten
  • Meinung von Stefan Fischerländer: Chatbots werden sich als Standard-Interface durchsetzen
  • Thesen im Hinblick auf Google:
    • Kernkompetenz von Google wird unbedeutender, d.h. Crawling und Linkanalysen sind nicht mehr in der Perfektion nötig
    • Es entsteht mehr Konkurrenz: Einstiegshürden sind durch die neuen Sprachmodelle niedrig, es gibt zudem auch viel OpenSource und neue Geschäftsmodelle
    • Es könnte weniger Websuchen geben: Informational Querys nehmen ab, GAIO als neue Disziplin neben SEO könnte sich etablieren
    • Personalisierung könnte wieder ein größeres Thema werden
    • Wenn es Google gelingt, die Vorteile der klassischen Suchmaschinen (Qualität- und Relevanzerkennung) mit den Vorteilen der Sprachmodelle zu verbinden, haben sie den größten Wettbewerbsvorteil. Gelingt es ihnen nicht, stehen sie in der Gefahr das nächste KODAK zu werden.
    • Der Trend könnte wieder hin zu kleineren, spezialisierteren Sprachmodellen gehen, die performanter und qualitativer sind

Johannes Beus – Keywords: Weiterhin SEO-Fokus oder künftig irrelevant?

  • Keywords sind seit über 20 Jahren der Startpunkt der Suche
  • Suchvolumen ist weiterhin die wichtigste Metrik der Keywordbewertung
  • Sistrix misst 44 unterschiedliche SERP-Elemente und hat über 1,8Mio unterschiedliche SERP-Layout auf Basis und ihrem KW-Set dessen gemessen
  • Dennoch: 43,% sind noch recht klassisch (nur organisch oder plus ähnliche Suchen)
  • 64,7% klicken auf die Top10 (Mobile), 69,2% bei der Desktopsuche
  • Je mehr Elemente eine SERP hat, desto weniger Traffic kommt an
  • Nur 3,6% der Suchanfragen hatten ein kommerzielles Interesse und damit einen CPC > 0

Johan von Hülsen – SEO-Strategien finden und umsetzen

  • Checklisten-SEO vs. Strategie ausgerichtet nach Unternehmenszielen
  • Auf Basis von Unternehmenszielen und der eigenen Zielgruppe sollte die Strategie erarbeitet werden
  • Dabei muss sich bewusst gemacht werden, welche Bedürfnisse/Emotionen/Probleme die eigene Zielgruppe hat
  • Die SEO-Strategie ist ein Teil der Unternehmensstrategie und kann als einzelne Taktik verstanden werden. Durch die direkte Verbindung zur Unternehmensstrategie können Ressourcen besser argumentiert und angefragt werden
  • Wer eine klare Strategie hat, kann besser priorisieren und zielgerichteter arbeiten
Abb. 4: Johan von Hülsen referierte über SEO-Strategien.
 

Vergangene Events


SEO Campixx 2022
Nachdem die alte Location am Berliner Müggelsee coronabedingt schließen musste, fand die Campixx 2022 dieses Mal im Van der Valk Hotel Blankenfeld-Mahlow statt. Auch wir von Claneo waren mit dabei und durften spannenden Vorträgen rund um das Thema SEO lauschen.

Das ist die Campixx

Die Campixx ist bekannt für ihre familiäre Umgebung und Atmosphäre und versammelt regelmäßig das Who-is-Who der deutschen SEO-Szene. So kamen wir nicht nur mit den vielen anderen Teilnehmenden ins Gespräch, sondern konnten uns auch dieses Jahr wieder mit einigen Größen der Szene, wie Markus Hövener oder Olaf Kopp, zu den aktuellen Themen der Branche austauschen. Zudem wollte Marco Janck, der Veranstalter der Campixx, dieses Jahr etwas mehr Internationalität in die Vorträge bringen – mit Erfolg. Hier ist vor allem die Teilnahme von Aleyda Solis hervorzuheben, die 2018 als European Search Personality ausgezeichnet wurde. Sie ist außerdem Rednerin und Autorin, gibt regelmäßig Tipps in der Crawling Monday-Videoserie auf YouTube und ist Betreiberin der kostenlosen SEO-Lern-Roadmap learningseo.io.
Abbildung 1: Aleyda Solis während ihres Vortrages auf der Campixx 2022.

Spannende Vorträge rund um die Suchmaschinenoptimierung

In der diesjährigen Keynote ging es um den „State of SEO“. Dort hat Marco Janck seine Beobachtungen zum Zustand des heutigen SEO aus vergleichender Perspektive vorgestellt und sich insbesondere eine stärkere Fokussierung auf das Testen von Maßnahmen innerhalb der SEO-Strategien gewünscht. Mit Blick in die SEO-Kugel konstatierte er, dass in Zukunft in der Search vielmehr Marken eine größere Rolle spielen werden, als die Lösung von Problemstellungen. In insgesamt neun Konferenzräumen fanden an zwei Tagen etwa 75 Vorträge rund um das Thema SEO statt. So konnten u.a. spannende und interessante Einblicke in verschiedene Unternehmen und deren Vorgehensweise gewonnen werden: Wie gehen Unternehmen wie Scout24 mit ihren Core Web Vitals um oder wie stellen sich Jobbörsen wie Stepstone der Herausforderung, dass Google immer mehr Rich Results ausspielt und die Anzahl der Zero-Clicks-Suchen stetig ansteigt? Mario Fischer, Chefredakteur der Fachzeitschrift „Website Boosting“, hat uns darüber hinaus Einblicke in SEO Data Science ohne Coden ermöglicht, indem er das kostenlose Tool KNIME vorgestellt hat. Andere SEOs haben Einblicke in ihre tägliche Arbeit gegeben und wie sie mit bestimmten Herausforderungen umgegangen sind. Ein weiterer Themenschwerpunkt lag auf der Optimierung bestehender Websites und Content-Maßnahmen: So behandelte Tobias Schwarz von Audisto das Thema „Seitenarchitektur optimieren“ und zeigte auf, dass u.a. durch eine Analyse der internen Verlinkungen, der Tags noindex, rel-canonical, nofollow und der Sitemap erhebliche Verbesserungen in den Rankings erwartbar sind. Eine ähnliche Richtung schlug auch Niels Dahnke von Contentfleet ein: In seinem Vortrag „Aufräumen und Strukturieren für SEOs“ konstatierte er zunächst, dass neben der Contentproduktion die Analyse und Pflege bereits existierender Inhalte stärker in den Fokus rücken müsse. Anhand einer Case Study teilte er seine Herangehensweisen an eine strukturierte Contentanalyse.
Abbildung 2: Marco Jack während seines Vortrags.
Was sind die wahren SEO-Erfolgsfaktoren? Julian Dziki ging in seinem Vortrag vor allem auf die Bedeutung einer fundierten Zieldefinition (SMART) und anschließenden Priorisierung der SEO-Maßnahmen ein. So stufte er die Optimierung der Title- und Metadescriptions als größere Erfolgsfaktoren als das Hinterlegen von Alt-Attributen in Bildern ein. Markus Hövener befasste sich in seiner Session mit relevanten und irrelevanten SEO-Maßnahmen. Wie Janck hob auch er die Bedeutung von SEO-Tests hervor und betonte deren Einfluss auf die Erweiterung der Praxiserfahrung. Eine stärkere Fokussierung auf die Erarbeitung zielgerichteter SEO-Strategien, die den Umsatz der Kund:innen im Blick hat und die weniger starke Fokussierung auf den Wettbewerb, gab er als kritische Anmerkungen mit auf den Weg. Ein Highlight der Session war die Diskussion unter den Teilnehmenden, die mit kritischen und erfahrungsbasierten Beiträgen wichtige Impulse zum Nachdenken lieferten. Stafan Vorwerk und Vanessa Harbeck brachten mit ihren sehr unterschiedlichen Case Studies Beispiele aus der Praxis mit. Vorwerk zeigte anhand einer Analyse von Onlineshops auf, dass die Optimierung von Kategorieseiten auf die Nutzerintention, die Erstellung von Content als Unterstützung zur Kaufentscheidung und die Stärkung der internen Verlinkung über themenrelevante Seiten Schlüsselfaktoren für die Erfolgssteigerung von Onlineshops darstellen. Auch die Ausspielung von Featured Snippets hob er als einen wichtigen Faktor für die steigende Sichtbarkeit hervor. Vanessa Harbeck zeigte wiederum in ihrem Vortrag, wie mit einer fundierten Themen- und Keywordstrategie und der Nutzung interner Verlinkungen der Umsatz von Onlineshops über DIY-Themen gesteigert werden kann. Eine immer wieder aufgreifende Thematik war auch die Zukunft von Google selbst. Wohin geht die Reise der SERPs? So gab es auch interessante Fragen, die zum Diskutieren anregten. Beispielsweise wurde in einem der Vorträge die Frage gestellt: „Wir (SEOs) sind abhängig von Google. Aber ist Google nicht auch abhängig von uns?“ Wie weit kann Google gehen im Hinblick auf Feature Snippets und den oben genannten Zero Klicks?

Unser Fazit

Wir gehen mit frischen Ideen, neuem Input und einigen kritischen Reflexionen zurück an die Arbeit. Vor allem nach einer so langen Zeit im Home Office sind wir froh, wieder live mit Menschen aus der SEO-Szene zusammengekommen zu sein. In seiner Abschlussrede bedankte sich Veranstalter Marco Janck bei den etwa 580 Teilnehmenden – und wir bedanken uns bei Marco und seinem Team für eine tolle Organisation und zwei schöne, ereignisreiche Tage!

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Katharina Hertes

Katharina ist PR & Communications Managerin bei Claneo. Ihre thematischen Schwerpunkte liegen auf internen Themen, News und Events.

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Quadrate und Foto von lächelnder Mitarbeiterin
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